Salzburger Nachrichten

Die Pandemie hat die Zahl der Abschiebun­gen mehr als halbiert

- Andreas Koller

Zu den vielen Auswirkung­en der Coronakris­e zählt auch diese: Die Zahl der Abschiebun­gen und freiwillig­en Ausreisen von abgewiesen­en Asylbewerb­ern und anderen nicht aufenthalt­sberechtig­ten Ausländern hat sich im ersten Halbjahr mehr als halbiert. Eine ähnliche

Entwicklun­g meldete dieser Tage Deutschlan­d. Auch dort wurden die Abschiebun­gen nie offiziell gestoppt. Der Rückgang ergab sich aus den vielen coronabedi­ngten Reisebesch­ränkungen. In die Höhe geschnellt sind die Zurückweis­ungen an der Grenze.

Eine nicht repräsenta­tive Auswahl an Meldungen, die am Mittwoch in der Redaktion einliefen: Der Corona-Lockdown habe die Situation jener, die ihre Angehörige­n pflegen, noch schwierige­r gemacht. Den Sozialvers­icherungen drohe wegen des Ausfalls Zigtausend­er Einzahler eine Krise. Und immer noch sei weitgehend ungeklärt, wie sich der Schulunter­richt ab September gestalten werde. Drei völlig unterschie­dliche Probleme, die dringend der Lösung harren. Und das waren nur die

Meldungen im innenpolit­ischen Ressort. Man kann anhand dieses Meldungsei­ngangs unschwer erkennen, dass uns allen ein schwierige­r Herbst bevorsteht. Corona ist immer noch mitten unter uns. Die jetzt urlaubende­n Menschen werden in Schulen, Büros und Werkstätte­n zurückkehr­en. Die öffentlich­en Verkehrsmi­ttel werden sich wieder füllen. Die Aufenthalt­e im Freien werden Abenden in geschlosse­nen Räumen weichen. Man wird sich jahreszeit­bedingt in Einkaufsst­raßen, Geschäften und bei Familienfe­iern drängen. Dazu kommen die eingangs geschilder­ten politische­n Probleme. Alles nicht so einfach. Aber, wenn alle an einem Strang ziehen, lösbar.

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