Die Pandemie hat die Zahl der Abschiebungen mehr als halbiert
Zu den vielen Auswirkungen der Coronakrise zählt auch diese: Die Zahl der Abschiebungen und freiwilligen Ausreisen von abgewiesenen Asylbewerbern und anderen nicht aufenthaltsberechtigten Ausländern hat sich im ersten Halbjahr mehr als halbiert. Eine ähnliche
Entwicklung meldete dieser Tage Deutschland. Auch dort wurden die Abschiebungen nie offiziell gestoppt. Der Rückgang ergab sich aus den vielen coronabedingten Reisebeschränkungen. In die Höhe geschnellt sind die Zurückweisungen an der Grenze.
Eine nicht repräsentative Auswahl an Meldungen, die am Mittwoch in der Redaktion einliefen: Der Corona-Lockdown habe die Situation jener, die ihre Angehörigen pflegen, noch schwieriger gemacht. Den Sozialversicherungen drohe wegen des Ausfalls Zigtausender Einzahler eine Krise. Und immer noch sei weitgehend ungeklärt, wie sich der Schulunterricht ab September gestalten werde. Drei völlig unterschiedliche Probleme, die dringend der Lösung harren. Und das waren nur die
Meldungen im innenpolitischen Ressort. Man kann anhand dieses Meldungseingangs unschwer erkennen, dass uns allen ein schwieriger Herbst bevorsteht. Corona ist immer noch mitten unter uns. Die jetzt urlaubenden Menschen werden in Schulen, Büros und Werkstätten zurückkehren. Die öffentlichen Verkehrsmittel werden sich wieder füllen. Die Aufenthalte im Freien werden Abenden in geschlossenen Räumen weichen. Man wird sich jahreszeitbedingt in Einkaufsstraßen, Geschäften und bei Familienfeiern drängen. Dazu kommen die eingangs geschilderten politischen Probleme. Alles nicht so einfach. Aber, wenn alle an einem Strang ziehen, lösbar.