Raubgräber muss vor Gericht
Mann hatte 3100 Jahre alten Schatz zum Verkauf angeboten.
Weil er einen rund 3100 Jahre alten Bronzeschatz illegal ausgegraben und zum Verkauf angeboten haben soll, muss sich ein Mann aus Sachsen-Anhalt vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Unterschlagung von Artefakten vor. Den Angaben nach handelt es sich um einen archäologischen Fund von unschätzbarem Wert.
Die überdimensional große Tasse mit Verzierungen aus Bronze sei ein Opferfund, erklärte ein Sprecher des Landesmuseums für Archäologie
in Halle. Die Menschen hätten damals Stücke vergraben, um damit ihren Göttern zu huldigen. Erwischt wurde der Mann vor zwei Jahren. Er hatte laut Anklage den Fund im Internet zum Kauf angeboten. Ein ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger sei darauf aufmerksam geworden und habe das Landesmuseum informiert. Bei der Durchsuchung der Wohnung des damals 37-Jährigen stellte die Polizei die Tasse und weitere Fundstücke sicher. Raubgräber sorgen bei Archäologen immer wieder für Entsetzen.
Sie zerstörten mit willkürlichen Grabungen teils zusammenhängende Fundstellen und damit für die Wissenschaft unwiederbringliche Erkenntnisse, erklärte der Museumssprecher.
Die weltweit bekannte rund 3600 Jahre alte „Himmelsscheibe von Nebra“sei ein Beispiel dafür. Zwei Raubgräber hatten diese als Teil eines Bronzeschatzes 1999 mit Metallsuchgeräten bei Nebra (Burgenlandkreis) gefunden, aus der Erde geholt und zum Verkauf angeboten.