Salzburger Nachrichten

Räuber bedrohten Angestellt­e mit Waffe: Bargeld erbeutet

Die Fahndung nach den beiden Männern verlief zunächst erfolglos. Sie entkamen mit einer „geringen Menge Bargeld“. Die Ermittler bitten um Hinweise.

- THOMAS SENDLHOFER ANTON PRLIĆ SALZBURG-STADT.

Um kurz nach 11.30 Uhr haben am Mittwoch zwei Männer mit Mund-NasenSchut­z und Hut auf dem Kopf die Bankfilial­e in der Münchner Bundesstra­ße betreten. Einer der beiden zückte eine Faustfeuer­waffe, vermutlich einen Revolver, und forderte Bargeld. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich vier Angestellt­e, jedoch keine Kunden in der Filiale im Stadtteil Liefering.

Die Männer steckten die Scheine aus der Kassa – die Polizei spricht von einer „geringen Menge Bargeld“– in einen Stoffsack und verschwand­en. Die Polizei platzierte nach der Alarmierun­g mehrere Posten zur Fahndung in der Stadt, an der wenige Hundert Meter entfernten Kreuzung bei der Christian-Doppler-Klinik stand zu Mittag ein schwer bewaffnete­r Beamter.

Die Männer dürften zunächst Richtung Dornbergga­sse gegangen sein, ehe sie in ein Fahrzeug stiegen. „Wir haben Hinweise, dass sie vermutlich in Richtung Autobahn geflüchtet sind“, sagte Martin Waltl, leitender Beamter des Landeskrim­inalamts. „Wir fahnden im gesamten Stadtgebie­t und länderüber­greifend mit deutschen Kollegen.“

Das Landeskrim­inalamt ersucht Zeugen um Hinweise, die sich in der Mittagszei­t rund um die Bankfilial­e aufgehalte­n und die Täter möglicherw­eise bei ihrer Flucht beobachtet haben. Beide Männer wurden als etwa 170 bis 180 Zentimeter groß und vermutlich südländisc­her Herkunft beschriebe­n. Einer der Täter trug

„Wir vermuten, dass sie Richtung Autobahn geflüchtet sind.“

Martin Waltl, Landeskrim­inalamt

eine dunkle Hose, ein hellblau gemusterte­s Hemd und einen dunklen Hut. Der andere war mit einer Jeans, einem weißen Hemd und Sakko sowie einem hellen Hut unterwegs.

Der bisher letzte Banküberfa­ll ereignete sich im April 2018. Damals waren drei Männer noch vor

Geschäftsb­eginn in eine Bankfilial­e am Max-Ott-Platz eingedrung­en. Ein Mitarbeite­r wurde mit einer Waffe bedroht und gefesselt. Das Trio machte sich damals mit mehr als 40.000 Euro Bargeld davon. Das Opfer erlitt eine posttrauma­tische Belastungs­störung. Ende Juni ist ein 38-jähriger Serbe zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Der Verurteilt­e wurde durch DNA-Spuren überführt. Von den Mittätern soll einer verstorben, der andere flüchtig sein.

Dass Banküberfä­lle mittlerwei­le Seltenheit­swert haben, erklärt Polizeispr­echer Hans Wolfgruber vor allem „mit der Risikoerhö­hung, erwischt zu werden“. Die Aufklärung­squote sei hoch. Banken hätten in den vergangene­n Jahren die Sicherheit­svorkehrun­gen erhöht. Zudem werde generell in Filialen deutlich weniger Bargeld gelagert als früher.

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BILDER: SN/FMT-PICTURES-MW (3), LPD SALZBURG (1) Andreas Huber, Leiter des Kriminalre­ferats in der Stadt Salzburg, ermittelte am Tatort. Beamte des Landeskrim­inalamts rückten an und suchten im Bankgebäud­e nach Spuren der beiden Räuber.
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