Spezielles Heimrennen auch ohne Fans
KTM kämpft mit starker RC16 gegen Ducati-Vorherrschaft in Österreich.
Perfekter als unmittelbar vor dem Heim-Double in Spielberg hätte KTM der erste MotoGPSieg nicht gelingen können. Jetzt schmerzt es aber doppelt, dass derzeit die Rennen der Motorrad-WM wegen Corona ohne Zuschauer über die Bühne gehen müssen. Für Pit Beirer, dem Motorsportdirektor von KTM, ist das Fehlen der Fans deshalb „das Schlimmste, was uns passieren kann“.
Mit dem Grand Prix von Österreich am Sonntag und dem Grand Prix der Steiermark eine Woche darauf gibt wenige Wochen nach der Formel 1 nun auch die MotorradWM ein Doppelgastspiel auf dem Red-Bull-Ring. „Man stelle sich vor, wir kommen mit einem Sieg dorthin und die ganze Bude ist voll“, bedauerte Beirer angesichts der fast 200.000 Fans vom vergangenen Jahr, dass man heuer vor leeren Tribünen fahren muss. „Der Sieg von
Brad Binder in Brünn ist das Highlight unserer Motorsport-Abteilung gewesen. Jetzt ohne Fans zu fahren tut besonders weh“, meinte Beirer, betonte aber auch: „Wir werden Spielberg trotzdem zu einem sehr speziellen und zu unserem HeimGrand-Prix machen. Wir freuen uns wahnsinnig darauf.“
Die starke Vorstellung der RC16 in Brünn, die KTM im vierten MotoGP-Jahr den Premierensieg in der Königsklasse einbrachte, nährte im Spielberg-Vorfeld auch die Hoffnungen, mit dem aktuellen Motorrad könne KTM die langjährige Ducati-Vorherrschaft auf dem RedBull-Ring
beenden. Während Honda strauchelt und Weltmeister Marc Márquez weiter verletzt ist, imponiert das orangefarbene Bike aus Oberösterreich derzeit durch Kraft, Fahrbarkeit und viel Traktion.
Das behördliche Konzept für die beiden MotoGP-Rennen am 16. und 23. August in Spielberg lieferte die Formel 1. „Es ist das gleiche Prozedere, denn das hat sich bei der Formel 1 bewährt“, hieß es seitens der BH Murtal. Dasselbe ist von der Polizei zu hören: „Wir haben das gleiche Konzept: keine Zuschauer, Absperrungen und Verkehrsmaßnahmen.“Das medizinische Konzept vom Veranstalter sei mit jenem von der Formel 1 fast ident. Somit wird es abermals für die Teams und Fahrer eigene „Blasen“geben, in denen sie sich aufhalten, Mund-NasenSchutz ist vorgeschrieben und es werden immer wieder CoronavirusPCR-Tests gemacht.