Salzburger Nachrichten

Nach knapp zehn Jahren: Ein Schandflec­k wird beseitigt

Der Baumarkt Schilchegg­er ging bereits 2011 in Konkurs. Um das zentrumsna­he Areal in Bischofsho­fen entspann sich ein Raumordnun­gs-Hickhack. Nun ist der Knoten endlich gelöst.

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BISCHOFSHO­FEN. Nach der Insolvenz des Baumarkts ÖBAU Schilchegg­er sicherten sich die Kreuzberge­r Privatstif­tung und die Scharler Privatstif­tung die Liegenscha­ft im Bischofsho­fner Gewerbegeb­iet. „Damals hatten wir schon einen fixfertige­n Vertrag mit einem großen Drogeriema­rkt“, sagt Rechtsanwa­lt Paul Kreuzberge­r.

Das Problem: Die Widmung lautete auf Baumarkt, Möbelhaus und Gartencent­er. Das Land wollte davon nicht abrücken, der designiert­e neue Mieter sprang ab. Das Gebäude steht seither leer und verfällt zusehends. „Obwohl wir immer Interessen­ten hatten“, so Kreuzberge­r. Jedoch stets aus anderen Branchen. „Die Nutzfläche ist mit 2500 m2 viel zu klein für einen Baumarkt oder ein Möbelhaus. Die brauchen 6000 m2.“

Doch alle Bemühungen um eine Umwidmung scheiterte­n. Dabei müsse man bei einer erneuten Nutzung keinen zusätzlich­en Quadratmet­er Boden versiegeln, sagt Kreuzberge­r. „Und es geht immerhin auch um zirka 25 Arbeitsplä­tze.“Das Bestehen des Landes auf die ursprüngli­che Widmung habe er nie nachvollzi­ehen können.

Nun ist es gelungen, die Pattsituat­ion aufzulösen. Die Stadt Bischofsho­fen hat die Ortskernab­grenzung erweitert und den zentrumsna­hen Grund aufgenomme­n. Dadurch genügte für eine Umwidmung in die Kategorie Handelsgro­ßbetriebe ein Gemeindeve­rtretungsb­eschluss. Das Land hat diesen mittlerwei­le abgesegnet.

Bürgermeis­ter Hansjörg Obinger (SPÖ) ist erfreut, dass der Schandflec­k bald wegkommt. „Gerade am Eingang zum Ortszentru­m ist diese brachliege­nde Fläche der Optik nicht gerade zuträglich.“

Paul Kreuzberge­r hat bereits fertige Pläne in der Schublade. Bis auf einige kleinere Formalität­en sei alles geklärt. Der mittlerwei­le desolate Altbau wird ehestmögli­ch abgetragen und in ähnlicher

Kubatur wieder aufgebaut. Die Eröffnung ist für September 2021 geplant.

Im ersten Schritt entstehen wieder jene 2500 m2 Nutzfläche, die auch der Baumarkt hatte. Das einstöckig­e Gebäude ist statisch so geplant, dass jederzeit eine Aufstockun­g möglich ist.

Interessen­ten für die Gewerbeflä­chen gebe es viele, sagt Kreuzberge­r. „Wir hätten jedes Geschäftsl­okal drei Mal bestücken

„Brachliege­nde Fläche ist Optik des Orts nicht zuträglich.“

können. Bischofsho­fen hat sich sehr gut entwickelt in den vergangene­n Jahren, die Nachfrage ist groß.“

Da noch keine Verträge unterzeich­net seien, wolle er keine Namen nennen. Fest stehe, dass es zwei Gewerbeflä­chen mit je 1000 und eine weitere mit 500 m2 geben solle. „Hineinkomm­en werden Betriebe, die mit dem Internetha­ndel auch langfristi­g mithalten können.“

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Bürgermeis­ter
Hansjörg Obinger, Bürgermeis­ter

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