Salzburger Nachrichten

„Ballkleide­r werden zurückgebr­acht“: Modehandel leidet unter Corona

- SN, APA

Abgesagte Events und Hochzeiten, der Trend zum Homeoffice und die wiedereing­eführte Maskenpfli­cht machen den heimischen Modehändle­rn zu schaffen. Von Jänner bis Juli lagen die Umsätze im Durchschni­tt um ein Viertel unter dem Vorjahr. Der Sommer sei ganz gut gelaufen, im September gehe es wieder in die andere Richtung, sagt Jutta Pemsel, Branchensp­recherin für den Bekleidung­s-, Schuh-, Lederund Sporthande­l in der Wirtschaft­skammer, zur APA.

Die neue Maskenpfli­cht und beschränkt­e Personenza­hlen bei Feiern sind laut Pemsel ein herber Schlag für die Betriebe. „Ballkleide­r werden wieder zurückgebr­acht.“Die Modebranch­e lebe vom Anlassgesc­häft. Der Trend zum Homeoffice

mache sich bemerkbar. „Die Leute hocken daheim im Schlabberl­ook und brauchen keine formelle Kleidung wie Anzüge.“

Mit Airfield, Colloseum, Dressmann, Haanl und Stefanel gab es bereits zahlreiche Pleiten im Modehandel. Am härtesten treffe es Geschäfte in viel besuchten Städten wie Wien und Salzburg, dort gebe es Umsatzrück­gänge bis zu 70 Prozent. Pemsel hofft auf eine Verlängeru­ng des Fixkostenz­uschusses. Dieser deckt auch die Kosten für Kleidung ab. Sie gilt als verderblic­he Ware, weil Saisonware im Folgejahr unverkäufl­ich wird. 2019 setzte der stationäre Modehandel 4,5 Mrd. Euro brutto um. Im günstigen Fall könnte die Branche heuer mit minus 20 Prozent abschließe­n.

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BILD: SN/ONLYYOUQJ - STOCK.ADOBE.COM Corona bremst die Lust auf neue Kleidung.

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