Puppen bestaunten Modetrends
Wie Familie Staudinger trotz Corona Lust auf Herbst- und Wintermode weckt.
SALZBURG-STADT. Das Publikum bei der traditionellen Herbstmodenschau in der Modemeile von Familie Staudinger an der Sterneckstraße in der Stadt Salzburg war am Dienstagabend stilsicher gekleidet. Die Damen und Herren trugen allesamt Teile aus der aktuellen Herbst-Winter-Kollektion. Bei der Präsentation der Trends machten die illustren Gäste jedoch keinen Mucks und verfolgten das Geschehen auf dem Laufsteg mit stoischer Ruhe. Der auf Stehtischen bereitgestellte Sekt blieb unangetastet.
Die Zurückhaltung hat keineswegs mit mangelnder Begeisterung über die präsentierte Mode zu tun, sondern ist dem Umstand geschuldet, dass Familie Staudinger die Gäste in Zeiten von Corona durch Schaufensterpuppen ersetzt hat. „Normalerweise tummeln sich bei der Modenschau im Geschäft 200 Leute“, sagt Herbert Staudinger. Derzeit sei das natürlich nicht möglich. „Wir haben uns etwas einfallen lassen, um den Kunden dennoch die neue Kollektion zu präsentieren.“
22 Schaufensterpuppen aus dem Damen- und Herrenmodengeschäft und dem integrierten Marccain-Shop wurden in Reih und Glied aufgestellt. Fünf statt sonst zwölf Models der Salzburger Agentur Mask zeigten die Mode und wurden dabei von einem
Team des Regional-TV-Senders RTS gefilmt. „Wir werden das Video laufend in den Geschäften zeigen und auf allen unseren Kanälen in den sozialen Medien verbreiten“, schildert Andrea Staudinger, die das Unternehmen im Jänner von ihrem Vater Herbert übernommen hat. Eigentlich hätte die Übergabe zugleich mit dem 30-Jahr-Jubiläum der Firma im März groß gefeiert werden sollen. Der Lust auf Mode habe Corona jedoch keinen Abbruch getan, sagt Andrea Staudinger. Sie ist mit dem Umsatz der Sommermonate zufrieden. Leder ist das Material im heurigen Modeherbst. Sneakers und grobe Boots werden nicht nur zu lässigen, weiten Mänteln getragen, sondern auch zu femininen Kleidern, Kostümen und Culottehosen, die auf der Wade enden.