Das eigene Bett als kleiner EM-Trumpf
Die Salzburger Seglerinnen Laura Schöfegger und Anna Boustani starten als frischgebackene Staatsmeisterinnen in die Heim-EM am Attersee.
Ihr Geburtstag ist für Laura Schöfegger heuer etwas ganz Besonderes gewesen. Die Salzburger Seglerin feierte ihren 25er am Samstag ausnahmsweise in ihrer St. Gilgner Heimat, wo sie sich mit Clubkollegin Anna Boustani bei der 49erFX-Staatsmeisterschaft auf die anstehende Heim-Europameisterschaft am Attersee vorbereitete.
„Ich bin die letzten sechs Jahre nicht mehr zu meinem Geburtstag zu Hause gewesen. Umso schöner war es diesmal, auch wenn wir natürlich nicht wirklich groß feiern konnten“, erzählt Schöfegger. Ein Geburtstagsgeschenk bereitete sie sich dabei jedenfalls selbst, indem sie auf dem ihr so vertrauten Wolfgangsee zu Staatsmeisterschafts-Gold segelte. Ihre Clubkollegen Keanu Prettner und Jakob Flachberger gewannen drei Wettfahrten und mussten sich letztlich nur Benjamin Bildstein und David Hussl geschlagen geben, die als Weltranglisten-Erste bei der EM zu den Topfavoriten zählen.
Schöfegger und Boustani nutzten die Staatsmeisterschaften auch dazu, sich wieder ans Süßwassersegeln zu gewöhnen, nachdem sie zuvor bei der Kieler Woche mit Problemen gekämpft hatten. „Wir haben schon gewusst, dass wir für diese Regatta eigentlich ein bisschen zu leicht sind. Aber wir sind absichtlich mit unserem Gewicht unten geblieben, um uns nicht danach wieder runterkämpfen zu müssen“, erklärt Schöfegger. Das fehlende Gewicht wirkte sich aber negativ auf ihr Bootstempo aus.
Dass die beiden letztlich in Kiel sogar nur auf Platz 35 gelandet sind, hatte aber auch noch einen zweiten Grund. Wegen einer Angina bei Anna Boustani ließen die St. Gilgnerinnen mehrere Wettfahrten aus. „Sie ist da leider ein wenig anfällig. Da wollten wir lieber nichts riskieren“, erläutert Schöfegger.
Riskieren will sie auch bei ihrem persönlichen EM-Tipp nichts. „Das ist heuer schwer einzuschätzen. Alles ist davon abhängig, wer hier überhaupt startet. Aber wenn alles gut läuft, könnte eine Medaille für uns schon möglich sein“, meint die Steuerfrau. Ein kleiner Trumpf für sie und ihre Bootspartnerin ist, dass beide während der EM zu Hause im eigenen Bett schlafen können. „Darüber sind wir beide sehr happy“, sagt Schöfegger.