„Manchmal glaube ich, dass das Blöde das Kluge erschlagen hat“
„Manchmal denke ich, dass das Blöde das Kluge erschlagen hat“, sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen am Mittwoch beim Festakt zur Wiedereröffnung des Sigmund Freud Museums in Wien. Treffender kann man das Entsetzen über die Vertreibung jüdischer Intelligenz im Dritten Reich kaum in Worte fassen.
Begehbar ist das Museum in der Berggasse 19 nach eineinhalb Jahren Umbau bereits seit Ende August. „Alle Räume, in denen Sigmund Freud 47 Jahre gelebt hat, sind erstmals für die Öffentlichkeit zur Gänze zugänglich“, sagte Direktorin Monika Pessler. Auch seinen vielen jüdischen Nachbarn, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet worden seien, werde in der neu konzipierten Dauerausstellung gedacht.
Zudem widmen sich eine Kunstpräsentation und eine Sonderausstellung Sigmund Freuds Leben und Werk. Im Rahmen der Sanierung wurde auch die Forschungs- und Kommunikationsplattform neu gestaltet – als Europas größte „Bibliothek der Psychoanalyse“.