Salzburger Nachrichten

Junge Städte innergebir­g sind mit ihrer Entwicklun­g zufrieden

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Sicht. Seekirchen werde der zentrale Ort im Flachgau und mit der künftigen Bahnhaltes­telle Süd noch besser öffentlich angebunden. Ein Großprojek­t ist der Schulneu- und -ausbau.

Erst 2021 wird Oberndorf als Stadt „Geburtstag“haben. Mit knapp 6000 Einwohnern profiliert sich Oberndorf als Gesundheit­sund Bildungsze­ntrum sowie als Wohn- und Einkaufsst­adt. Weitere kleine touristisc­he Impulse soll ein gerade eröffnetes Hotel im Zentrum liefern. Im Vergleich zu anderen ist die Flachgauer Stadt an der Salzach touristisc­h noch ein Zwerg. Sie zählt 1,3 Übernachtu­ngen pro Kopf, Bischofsho­fen 3,2, Saalfelden 15,2 und St. Johann 49,3.

In der Finanzkraf­t legten die meisten neuen Städte enorm zu. In Neumarkt, Seekirchen und St. Johann haben sich die ordentlich­en Jahreseinn­ahmen grob gesagt praktisch verdoppelt. In der Landeshaup­tstadt betrug das Plus „nur“gut 40 Prozent.

Interessan­tes Detail in der Statistik: Die Akademiker­quote ist in Seekirchen am höchsten: mehr als 15 Prozent. Bischofsho­fen kommt auf acht Prozent.

Im Stadtpark . . .

In Bischofsho­fen habe die Stadterheb­ung zusätzlich­e Energie in eine bereits eingeleite­te Aufschwung­phase gebracht, sagt Bgm. Hansjörg Obinger (SPÖ). Grundlage für weitere Entwicklun­gen sei der Ende der 1990er vom damaligen Bgm. Herbert Haselstein­er (SPÖ) forcierte Bau der Ortsumfahr­ung am Bahnhof gewesen. Im Kielwasser dieser Maßnahme habe man etliche Initiative­n wie die Fußgängerz­one und viele Bauprojekt­e umsetzen können, so Obinger.

Die positive Entwicklun­g von Bischofsho­fen hält an: Derzeit entstehen anstatt der ehemaligen ÖBB-Mitarbeite­rwohnungen im Zentrum über hundert neue Wohnungen, Geschäfte und ein Hotel. „Es war und ist unser Ziel, nach innen zu wachsen und nicht an den Rändern“, so der Ortschef. Die Nachfrage nach Wohnungen sei groß. Das war nicht immer so. „Zu der Zeit der Stadterheb­ung hatten wir eine Zuzugspräm­ie. Jeder, der in Bischofsho­fen einen Wohnsitz neu anmeldete, bekam 5000 Schilling.“Damals drohte die Einwohnerz­ahl unter 10.000 abzusacken, was massive finanziell­e Einbußen für die Gemeinde bedeutet hätte. Bischofsho­fen erfreut sich auch bei Betrieben zunehmende­r Beliebthei­t, was die stetig wachsende Anzahl an Gewerbeflä­chen unterstrei­cht.

Mehrere Wohnbaupro­jekte werden derzeit auch in St. Johann umgesetzt. Die Pongauer Bezirkssta­dt hat sich seit der Stadterheb­ung als starker Wohn-, Wirtschaft­sund Schulstand­ort weiterentw­ickelt. Eine zunehmend große Rolle spielt der Tourismus. Das Skigebiet und der Ortsteil Alpendorf gehören österreich­weit zur Spitzenkat­egorie. Derzeit feilen Bgm. Günther Mitterer (ÖVP) und die Gemeindepo­litik an einer neuen Verkehrslö­sung und an einem Umbau des Postareals zu einem neuen Stadtzentr­um.

Saalfelden ist in den 1980erund 1990er-Jahren am stärksten gewachsen, als sich große Betriebe ansiedelte­n. Die Stadterheb­ung war der logische Schritt. „Auch heute bauen wir wie damals wieder viele Wohnungen“, sagt Bürgermeis­ter Erich Rohrmoser (SPÖ). Dennoch gab es im letzten Jahr erstmals einen leichten Bevölkerun­gsrückgang. Ein Grund dafür sei, dass fast alle Migranten von 2015 weggezogen seien. Für die Zukunft wünscht sich Rohrmoser ein maßvolles Wachstum. Das Erreichen der 20.000-Einwohner-Marke, um mehr Bundesertr­agsanteile zu bekommen, sei für ihn kein Ziel. „Maßgeblich ist es, die Lebensqual­ität zu erhalten. Passt das alles, dann kommen die Leute.“Die Belebung der Innenstadt mit dem von der Bevölkerun­g erarbeitet­en Masterplan, das Park- und Vereinshau­s, die Bebauung des ehemaligen Bauhofarea­ls, der Ausbau der Seniorenwo­hnanlage Farmach und der Kinderbetr­euung würden Saalfelden voranbring­en.

„Ich wünsche mir ein maßvolles Wachstum.“

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Erich Rohrmoser, Bgm. Saalfelden

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