Dienten sucht per Inserat Nahversorger
Nachdem schon in der Nebensaison teilweise zu war, will der Betreiber des einzigen Lebensmittelgeschäfts in Dienten ganz aufhören.
„Die Nahversorgung mit Lebensmitteln ist gerade für einen kleinen Ort wie Dienten essenziell, denn sie trägt wesentlich zur Sicherung der dörflichen Lebensqualität bei.“Mit diesen Worten beginnt ein Aufruf auf der Website der Gemeinde Dienten. Sie sucht gemeinsam mit der Handelskette Adeg einen neuen Nahversorger, weil der bisherige Betreiber des Adeg-Geschäfts sich zurückziehen will. Es handelt sich um den einzigen Nahversorger im Ort.
Bürgermeister Klaus Portenkirchner (SPÖ) sagt, die bisherigen Betreiber würden sich in Zukunft ganz auf die Vermietung von Apartments verlegen. Das Gebäude mit dem Geschäft und den Apartments in den Obergeschoßen sei vor rund drei Jahren errichtet worden. Danach blieb das Geschäft in der Nebensaison jeweils zwei Monate zu, hat aber seit dem Ausbruch der Coronapandemie wieder durchgehend geöffnet. „Als geschlossen war, haben wir einen Taxidienst organisiert, mit dem man drei Mal in der Woche zum Einkaufen nach Taxenbach fahren konnte.“
Die Gemeinde hat sich bei der Errichtung des Gebäudes mehrfach abgesichert, damit das Geschäftslokal nicht anders genutzt werden kann. Portenkirchner: „Es ist in der Widmung festgeschrieben, dass nur ein Nahversorger möglich ist. Und im Fall eines Verkaufs hat die Gemeinde ein Vorkaufsrecht.“
Versuche, eine Handelskette, die das Geschäft selbst betreibe, nach Dienten zu locken, seien fehlgeschlagen, sagt der Bürgermeister.
Also suche man einen selbstständigen Kaufmann, der es pachte. Portenkirchner verspricht, dass es vonseiten der Gemeinde Unterstützung gebe, wo es möglich sei. „Ich denke, das Geschäft rechnet sich auch.“Der neue Betreiber könne jederzeit anfangen. „Bis dahin führen es die alten Betreiber noch weiter.“
Finde sich niemand, der das Geschäft übernehmen wolle, werde man in einem zweiten Schritt versuchen, einen gemeinnützigen Verein dafür zu gewinnen. Und wenn das auch nicht funktioniere, müsse man überlegen, als Gemeinde den Nahversorger zu führen, wie das zum Beispiel Muhr im Lungau mache. Wer immer den Laden in Zukunft führt: Wichtig sei es, dass die Dientener dann auch vor Ort einkauften und nicht alles aus den Supermärkten in den Zentralgemeinden holten, so Portenkirchner.