Salzburger Nachrichten

Wintersais­on steht auf dem Spiel

Die Bezirke Gmünd, Melk und Waidhofen an der Thaya wurden von Grün auf Orange gestellt.

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Belgien, die Niederland­e und Deutschlan­d haben bisher partielle Reisewarnu­ngen für Österreich ausgesproc­hen. Das lässt in der Tourismusb­ranche die Alarmglock­en schrillen. Im Vorjahr kamen 78 Prozent der Wintergäst­e aus dem Ausland. Die Situation vor dem Winter könnte sich weiter verschärfe­n, bekommt man hierzuland­e die Infektions­zahlen nicht in den Griff.

Deutschlan­d geht bei den Reisewarnu­ngen zum Teil strenger vor als Österreich, so gilt derzeit für fast ganz Tschechien eine Reisewarnu­ng, in Österreich demnächst nur für Prag. Problemati­sch sei, dass einige Länder gar nicht nach Regionen unterschei­den würden, erklärte am Donnerstag Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP). „Bei diesem Vorgehen kann ein Bundesland wie Salzburg noch so gut dastehen, wenn wir in Wien jetzt über 100 Infektione­n pro 100.000 Einwohner haben.“Man sei froh, wenn bei den Reisewarnu­ngen differenzi­ert vorgegange­n werde, „aber wir können uns das Konzept der anderen Länder nicht aussuchen“. Wobei Kurz betonte, die meisten handelten nach einem „relativ transparen­ten Prozess“. Österreich nimmt mit 28. September eine Änderung seiner Reisewarnu­ngen vor. Aufgehoben wird die Reisewarnu­ng für Schweden, neu auf die rote Liste kommt Paris.

Die Corona-Kommission hat am Donnerstag die Ampel für zehn weitere Bezirke auf orange gestellt, weil sie dort ein hohes Infektions­risiko sieht. Die niederöste­rreichisch­en Bezirke Gmünd, Melk und Waidhofen an der Thaya wurden sogar von Grün auf Orange gestellt. Wintertour­ismus in Österreich soll trotz allem stattfinde­n können, dafür hat die Regierung einen Maßnahmenk­atalog präsentier­t. Neu ist, dass mit einem Prävention­s- und Hygienekon­zept auch Adventmärk­te stattfinde­n dürfen.

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