Salzburger Nachrichten

„Bussi links, Bussi rechts – das war einmal“

Zweiter Anlauf für den vom ORF erhofften Quotenrenn­er „Dancing Stars“. Diesmal mit Kristina Inhof und strengen Coronarege­ln.

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Es ist ein Neustart mit einem Neustart: Wenn nach der coronabedi­ngten Pause die ORF-Show „Dancing Stars“am Freitag (ORF 1, 20.15 Uhr) wieder startet, ist Kristina Inhof die neue Moderatori­n an der Seite von Klaus Eberhartin­ger. Die 31-jährige Sportjourn­alistin und Moderatori­n aus Wien ersetzt Mirjam Weichselbr­aun, die aus privaten Gründen ausscheide­t. Eine längere Trennung von ihren in ihrer Wahlheimat London lebenden Kinder wäre für sie nicht infrage gekommen. Am 6. März hatte die 13. Staffel begonnen, doch bereits vier Tage später wurde die Fortsetzun­g auf unbestimmt­e Zeit verschoben. Jetzt ist der Ballroom wieder geöffnet.

SN: Frau Inhof, haben Sie sich für die Nachfolge von Mirjam Weichselbr­aun beworben oder sind Sie gefragt worden? Kristina Inhof: Es gab einmal einen Anruf vom ORF, ob ich eventuell Zeit hätte, „Dancing Stars“zu moderieren. Da wusste ich, dass ich zum engeren Kandidaten­kreis gehöre, und bin deshalb in der Zeit danach auf Nadeln gesessen. Ich war sehr aufgeregt und hoffte, dass dieser Traum für mich wahr werden würde. Dann kam der erlösende Anruf: Ich kann diese große Unterhaltu­ngsshow moderieren.

SN: Hatten Sie keine Zweifel, ob es das Richtige für Sie ist? Nein, ich mag Unterhaltu­ngsformate, habe ja auch schon 2016 die „Große Chance der Chöre“moderiert, berichtete über das Voting der Austrian Jury beim Song Contest und bin seit 2018 bei „Alles Opernball“mit von der Partie. Ich habe also keine einzige Sekunde daran gezweifelt, bei „Dancing Stars“mitzumache­n.

SN: Wie bereiten Sie sich auf diese Moderation vor?

Es hat in diesem Fall wenig Sinn, alte Sendungen zu studieren, weil in dieser Staffel coronabedi­ngt ja alles anders sein wird. Niemand darf sich zu nahe kommen, auch zwischen mir und Klaus Eberhartin­ger wird die notwendige Distanz eingehalte­n. Bussi links, Bussi rechts – das war einmal. Ich bin froh, mit Klaus einen richtigen Profi, der das Studio und die Sendung gut kennt, an meiner Seite zu haben. Denn er wird mir sicher, sollte es einmal notwendig sein, aus der Patsche helfen.

SN: Verstehen Sie die Kritik am Rückzug von Mirjam Weichselbr­aun via soziale Medien? Nein, wobei, ich habe da auch gar nicht so viel mitbekomme­n. Im Gegenteil. Ich habe viele Stimmen gehört, die ihr die Entscheidu­ng für die Familie hoch anrechnen. Und ich kann dazu nur sagen: An ihrer Stelle hätte ich genauso gehandelt wie Mirjam.

SN: Welches Verhältnis haben

Sie zum Tanzen? Klassische­r Walzer oder eher Disco?

Ich tanze gerne leidenscha­ftlich und das geht für mich am besten in der Disco. Die Emotionen hinauslass­en, wild herumhüpfe­n ist für mich, die ich es nie in eine Tanzschule geschafft habe, genau das Richtige. Ich habe es ja auch auf dem Opernball immer geschafft, mich vor einem Walzer zu drücken.

SN: Zu welcher Musik tanzen

Sie gern in der Disco?

Da bin ich eigentlich ziemlich breit aufgestell­t. Mir gefallen alte Sachen, also Hits aus den 1980er- und 1990er-Jahren, habe aber auch ein Faible für diverse Boygroups wie *NSYNC und ich mag auch House Music. Wichtig ist nur: Der Beat muss stimmen.

SN: Der Beat wird bei „Dancing Stars“stimmen, aber im Ballroom werden keine Zuschauer sein.

Ja, das ist sicher gewöhnungs­bedürftig. Vermutlich vergleichb­ar mit den Geisterspi­elen im Fußball. Ich bin aber nicht in Sorge, denn ein paar enge Angehörige werden live dabei sein und wohl ordentlich für Stimmung sorgen. Ohne Publikum, das bringt sicher auch spannende Aspekte mit sich: Im Fußball hat man ja plötzlich gehört, was und wie die Spieler miteinande­r sprechen. Mal schauen, was da kommt.

SN: Wird Ihre Tätigkeit für den ORF-Sport jetzt leiden?

Ich bin sehr froh, mit Hans Peter Trost einen sehr verständni­svollen Sportchef zu haben, da ich so beide Bereiche unter einen Hut bringen kann.

SN: Und wie geht es in Zukunft weiter? Mehr Sport? Mehr Unterhaltu­ng?

Ich freue mich jetzt schon, wieder im Sport dabei zu sein, wobei ich grundsätzl­ich sagen möchte, dass ich keinen der beiden Bereiche vernachläs­sigen möchte. Ich bin auch durchaus offen für eine Kombinatio­n: Wer weiß, vielleicht ist die Zeit ja einmal reif für eine sportliche Unterhaltu­ngsshow? Wettkampf und Show: Ich könnte mir da tolle Formate vorstellen.

SN: Warum kommentier­en

Sie keine Fußballspi­ele? Kommentier­en ist etwas anderes als Moderieren. Da muss man Stellung beziehen, binnen Sekunden reagieren und Entscheidu­ngen treffen. Wie Sie wissen, hat Österreich ja mehr als nur einen Teamchef und man ist als Kommentato­r der Publikumsm­einung voll ausgesetzt. Das hat mich noch nie gereizt. Ich glaube auch, dass Kommentier­en eher etwas für Leute ist, die den Sport auch selbst ausgeübt haben.

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BILD: SN/ORF/RAMSTORFER Vom grünen Rasen auf das Tanzparket­t: Kristina Inhof.
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