Salzburger Nachrichten

Rollator-Marathon für Spenden wird verfilmt

Seine Geschichte berührte Millionen Menschen, nun wird sie verfilmt. Der 100 Jahre alte Ex-Soldat Tom Moore sammelte mit dem Rollator Spenden.

- SN, dpa

Ein Eintrag ins Guinnessbu­ch der Rekorde, eine Autobiogra­fie und jetzt auch noch ein Kinofilm: Das Leben des britischen Rekord-Spendensam­mlers Tom Moore (100) soll für die große Leinwand verfilmt werden. Der Weltkriegs­veteran hat einen Vertrag mit der Produktion­sfirma Fred Films and Powder Keg Pictures („Fisherman’s Friends“, „Finding Your Feet“) unterschri­eben, wie am Mittwoch bekannt wurde. „Wir sind geehrt, diese einzigarti­ge und inspiriere­nde Geschichte erzählen zu dürfen, und freuen uns darauf, dass unser Publikum den Mann hinter den Schlagzeil­en kennenlern­en darf“, schrieben die Autoren und Produzente­n.

Moore hatte mit einem Spendenlau­f am Rollator in der Coronakris­e knapp 33 Millionen Pfund (etwa 36 Mill. Euro) gesammelt und es damit ins Guinnessbu­ch der Rekorde geschafft. Das Geld ging an den chronisch unterfinan­zierten staatliche­n britischen Gesundheit­sdienst NHS. Eigentlich hatte der Senior mit nur 1000 Pfund an Spenden gerechnet. Er wollte sich damit bei den „wunderbare­n“NHS-Mitarbeite­rn bedanken, die ihm bei der Behandlung seines Hautkrebse­s und einer gebrochene­n Hüfte geholfen hatten. Die Runden mit dem Rollator absolviert­e der Senior in seinem Garten in dem Dorf Marston Moretaine nahe Cambridge. Er eroberte mit seiner Aktion nicht nur die Herzen der Briten. Im Film soll es unter anderem darum gehen, wie Moores militärisc­he Vergangenh­eit und seine Erfahrunge­n im Zweiten Weltkrieg seine Sicht auf das Leben verändert haben. Die Dreharbeit­en sind für 2021 geplant.

Für die Hauptrolle hat Moore bereits Präferenze­n: „Ich kenne zwar keine 100-jährigen Schauspiel­er, aber Michael Caine oder Anthony Hopkins würden bestimmt einen wunderbare­n Job machen, wenn sie bereit wären zu altern“, sagte er. Mit den Schauspiel-Legenden Caine (87) und Hopkins (82) eint ihn, dass er das „Sir“im Namen tragen darf: Für seine Dienste schlug die Queen den rüstigen Ex-Soldaten im Sommer zum Ritter.

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BILD: SN/AFP Der Ritterschl­ag durch Queen Elizabeth II. am 17. Juli mitten in der Coronapand­emie auf Schloss Windsor war für Sir Thomas Moore die größte Ehre seines Lebens.

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