Tourismus: Reisewarnung für Vorarlberg schadet Salzburg
Pongau und Tennengau springen auf Gelb Irritationen um Vorabinfo für Ampelfarbe Orange in der Stadt Salzburg.
Das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) stuft neben Wien seit Mittwochabend auch Vorarlberg als Risikogebiet ein. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sprach von einem „harten Schlag“. In den kommenden Wochen müsse alles unternommen werden, die Infektionsrate einzubremsen. „Dann besteht auch eine Chance für den Wintertourismus.“
In Salzburg ist die Sorge vor einer Reisewarnung ebenfalls groß. Damit rechtfertigte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) kürzlich die Vorverlegung der Sperrstunde auf 22 Uhr. Für die Buchungen für die Wintersaison seien Reisewarnungen „Gift“, sagt Leo Bauernberger, Geschäftsführer der Salzburger Land Tourismusgesellschaft. Die Ausweisung von Wien und Vorarlberg als Risikogebiete schade ganz Österreich. „Das ist für uns auch nicht gut, wenn eine Region wie Vorarlberg, die maßgeblich Wintersportanbieter ist, eine Reisewarnung bekommen hat.“In Salzburg liege die Buchungslage für die Wintersaison je nach Region zwischen 30 und 40 Prozent des Vorjahresniveaus.
Die Ampelkommission des Gesundheitsministeriums stellte bei ihrer Sitzung am Donnerstagnachmittag zwei Bezirke von Grün auf Gelb: den Pongau, wo es zuletzt einen gewissen Anstieg der Fallzahlen gab, zudem auch den Tennengau, wo einzelne Gemeinden eine leicht problematische Erhöhung der Fallzahlen aufwiesen. Die Stadt Salzburg blieb bei der Ampelfarbe Gelb.
Dabei war man im Büro von Salzburgs Bürgermeister Harald
Positiv stimmt den Tourismusmanager nicht nur die Aufhebung der österreichischen Reisewarnung für Schweden – pro Jahr nächtigen rund 200.000 Schweden in Salzburg, die meisten im
Winter. Auch die am Donnerstag von der Bundesregierung angekündigten Après-Ski-Beschränkungen wertet Bauernberger als „gutes Signal“. Er hoffe daher, dass Salzburg eine deutsche Reisewarnung erspart bleibe.
Preuner (ÖVP) davon ausgegangen, dass die Coronaampel auf Orange gestellt würde: In einem E-Mail aus dem Gesundheitsministerium an das Bürgermeisterbüro wurden die Verantwortlichen der Bezirksverwaltung zu einer Videokonferenz geladen: Diese diene zur Vernetzung für Bezirke, in denen die Corona-Ampel auf Orange geschaltet wurde.
Die Einladung kam bereits vor der Sitzung der Coronakommission. Für Preuners Büroleiter Bernd Huber wäre diese Ent
Welche Folgen hätte eine Reisewarnung für Salzburg? Deutsche Behörden raten von nicht notwendigen Besuchen in Risikogebieten ab. Wer aus einem solchen zurückkehrt, muss sich laut deutschem Auswärtigen Amt „in Quarantäne begeben und sein zuständiges Gesundheitsamt informieren“. Seit August müssen Reiserückkehrer „einen negativen Coronatest vorlegen, der nicht älter als 48 Stunden ist, oder sich nach Ankunft – innerhalb von 72 Stunden – auf eine Coronainfektion testen lassen“. Erst wenn das Ergebnis negativ sei, dürfe die Quarantäne beendet werden. Ab Oktober verschärfen die deutschen Behörden sogar die Gangart. Dann soll „die Quarantäne frühestens nach fünf Tagen mit einem Negativtest aufgehoben werden können“.
Für Pendler dürfte es keine Auswirkungen geben, wie aus den bayerischen Quarantänemaßnahmen für Einreisende hervorgeht. Personen, die sich aus nicht privaten Gründen „weniger als 48 Stunden im Ausland aufgehalten haben“, sind von den Bestimmungen ausgenommen. Dasselbe gelte für einen „sonstigen triftigen Reisegrund“– zum Beispiel wenn der Lebenspartner jenseits der Grenze lebt. scheidung jedenfalls völlig unverständlich gewesen. „Eigentlich müssten wir wieder auf Grün stellen: Wir haben den Red-BullCluster gut isoliert und erwarten in der Stadt 50 Gesundungen. Dann wären wir bei 70 aktiv infizierten Personen in der Stadt.“
Unabhängig davon hätte eine Schaltung der Ampel auf Orange keine Auswirkung: Diese brächte eine Verschärfung der Maskenpflicht und eine Verlegung der Sperrstunde auf Mitternacht. Ab Freitag gilt aber ohnehin eine Sperrstunde von 22 Uhr.