Salzburger Nachrichten

CO2-Rückgang durch Coronamaßn­ahmen

Studie zeigt: CO2-Emissionen gingen um mehr als eine Milliarde Tonnen zurück.

- SN, dpa

Die Coronakris­e hat die Welt aus dem Tritt gebracht. Menschen mussten zu Hause bleiben, die Wirtschaft brach ein. Die Folge: Einer neuen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolge­nforschung (PIK) zufolge gingen weltweit die CO2-Emissionen im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um 8,8 Prozent zurück. Dies entspricht einer Menge von 1,6 Milliarden Tonnen CO2. Somit ist der Rückgang deutlich höher als etwa während der Ölkrise 1979 oder der Finanzkris­e 2008.

Die größten Effekte zeigen sich der Untersuchu­ng zufolge für den

Verkehr. Vor allem aufgrund des weitverbre­iteten Arbeitens von zu Hause aus seien die CO2-Emissionen im Landverkeh­r um 40 Prozent zurückgega­ngen, sagte Daniel Kammen

von der University of California in Berkeley. Der Energieber­eich habe mit einem Rückgang von 22 Prozent, die Industrie mit minus 17 Prozent dazu beigetrage­n. Sogar im Wohnsektor sei der Ausstoß um drei Prozent gesunken, allerdings wegen des milden Winters auf der Nordhalbku­gel.

Eine gute Nachricht für das Klima? Nach Ansicht von Forschern kaum. Denn der Effekt war oft nur von kurzer Dauer. Nach Ende der Coronabesc­hränkungen erreichten die meisten Volkswirts­chaften wieder ihr gewohntes Kohlendiox­idniveau – bis auf einen anhaltende­n Rückgang beim Verkehr. Die langfristi­ge Auswirkung auf die CO2Konzent­ration in der Atmosphäre sei gering. Die Forscher fordern deshalb einen Umbau von Industrie und Handel.

Besserunge­n vor allem im Bereich Verkehr

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