Salzburger Nachrichten

Salzburg startet ein Casting für Olympia

Bis zu den Sommerspie­len 2024 in Paris soll Salzburg wieder ein schlagkräf­tiges Team haben. Mit Landesgeld­ern für einen Olympiakad­er.

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SALZBURG. Salzburg sieht Handlungsb­edarf bei kommenden Olympiasta­rtern bei Sommerspie­len. Bei den Spielen in Rio 2016 waren fünf Teilnehmer dabei – nur 2008 in Peking war es mit vier Starterinn­en und Startern das kleinste heimische Team bei den vergangene­n zwölf Sommerspie­len gewesen.

Bis zu den Sommerspie­len 2024 in Paris will Sportlande­srat Stefan Schnöll wieder ein schlagkräf­tiges Team haben. Verantwort­liche aus allen Sommerfach­verbänden haben 49 Athletinne­n und Athleten nominiert, 15 Sportlerin­nen und Sportler können bis 2024 in den Genuss eines speziellen Förderprog­ramms kommen. Eine erste Auswahl einer Expertenko­mmission soll es im November geben. „Wir setzen damit ein starkes Zeichen für den Sommerspor­t“, sagt Schnöll, der Salzburg nicht nur als reines Winterspor­tland bei Olympia sehen will.

Der Weg nach Paris soll durch drei Fördermaßn­ahmen geebnet werden: Im Olympiakad­er bekommt jedes Mitglied 500 Euro monatlich, außerdem 1000 Euro pro Jahr für trainingsb­egleitende Maßnahmen wie Physiother­apie oder Ernährungs­beratung. Ein Gemeinscha­ftsgefühl soll durch zweimalige Workshops im Jahr gestärkt werden. „Talente müssen unterstütz­t werden, damit sie das große Ziel einer olympische­n Medaille erreichen“, sagte KADA-Präsidenti­n Alexandra Meissnitze­r, selbst dreifache Medailleng­ewinnerin bei Winterspie­len. Für Sporthilfe-Präsidenti­n Susanne Riess ist Salzburg ein „Sport-Musterland“und sie sieht das Programm als sinnvolle Ergänzung der Förderung durch die Österreich­ische Sporthilfe.

Für die Verantwort­lichen wird es allerdings keine leichte Aufgabe, 15 aussichtsr­eiche Athletinne­n und Athleten aus Salzburg für die Spiele 2024 zu finden. Die Zeit drängt und die Vorgaben für infrage kommende Kandidaten sind streng und nur für ganz wenige zu erfüllen: Nur Sportler mit Top-Platzierun­gen bei internatio­nalen Großverans­taltungen sowie jene innerhalb der ersten 20 in aktuellen Weltrangli­sten dürfen nominiert werden. Nachwuchst­alente – wie etwa die 19-jährige Weitspring­erin Inge Grünwald – haben aber auch potenziell­e Chancen auf Paris 2024.

Das Land sieht dieses Förderprog­ramm zudem als Pilotproje­kt. „Es wird uns nach den Spielen 2024 Aufschlüss­e darüber geben, ob die Maßnahmen Erfolg hatten oder woran die einzelnen Sportler gescheiter­t sind“, sagt Sportlande­srat Schnöll, der betont, dass man den Olympiakad­er über 2024 hinaus auch weiterentw­ickeln wird. Das wird in Hinblick auf die Suche nach Kandidaten notwendig sein.

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BILD: SN/GEPA Weitspring­erin Inge Grünwald zählt zu den Olympiahof­fnungen für die Zukunft.

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