Salzburger Nachrichten

Personalso­rgen im Spital wegen fehlender Kinderbetr­euung

Zehn positive Fälle im Krankenhau­s Hallein. Pädagoginn­en kontern Landesräti­n Klambauer.

- Prl, kp

In den vergangene­n drei Wochen wurden zehn der 350 Mitarbeite­r des Krankenhau­ses Hallein positiv auf das Coronaviru­s getestet, davon acht in der Pflege. Derzeit befinde sich kaum jemand in Quarantäne, da die Mitarbeite­r durchwegs FFP2Schutz­masken trügen, heißt es von den Landesklin­iken. Der Betrieb laufe ungehinder­t weiter.

Sorgen bereite dem Halleiner Spital aber die Dienstplan­ung. Mitarbeite­r hätten Betreuungs­pflichten,

da Kindergärt­en in der Region geschlosse­n seien. Der Halleiner Bürgermeis­ter habe zudem darum gebeten, Kinder zu Hause zu betreuen, um die Pädagoginn­en zu entlasten.

In Adnet hat der Kindergart­en zumindest bis Montag geschlosse­n. Etliche Pädagoginn­en sowie Reinigungs­personal hätten sich mit Corona infiziert. Die Pädagoginn­en wandten sich am Dienstag in einem offenen Brief an die für Kinderbetr­euung zuständige

Landesräti­n Andrea Klambauer (Neos). Man wehre sich gegen den Vorwurf, die Pädagoginn­en hätten sich bei Privatpart­ys angesteckt. Man habe stets gewissenha­ft gehandelt, eine Infektion könne auch von Eltern oder Kindern ausgegange­n sein.

Klambauer reagierte mit einem Antwortsch­reiben. Ihr lägen Schuldzuwe­isungen fern. Nach bisherigen wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen seien Kinder keine Hauptübert­räger des Coronaviru­s,

was beruhigend sei. Es gebe praktisch keine Cluster in diesem Bereich. „Ein Restrisiko bleibt. Wir können aber unser bisheriges Leben nicht aufgeben und den Kontakt zu anderen Menschen einstellen“, sagt Klambauer. Laut Kinderärzt­en könne man ein Kind mit saisontypi­schem Schnupfen oder mildem Husten in den Kindergart­en schicken. Erst die Kombinatio­n mit Fieber, Erbrechen oder Durchfall sei ein Alarmzeich­en.

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