Adnet: Das Hotel des Chinesen ist verkauft
Claro-Eigentümer Josef Dygruber hat das ehemalige Hotel Hubertushof in Adnet erworben. Was er damit vorhat, verrät er nur zum Teil.
Endlich eine saubere Lösung ...
ADNET. Es war das letzte Überbleibsel aus dem Engagement des Chinesen Zhonghui Wang im Tennengau. Nach dem Konkurs des Skigebiets Gaißau-Hintersee, das ihm zu 75 Prozent gehörte, ist nun auch das ehemalige Alparella Resort Adnet an einen Einheimischen verkauft worden.
Gerüchte gab es bereits Anfang Oktober, nun ist es offiziell: „Ja, es stimmt, ich habe das Hotel erworben“, bestätigt der Adneter Unternehmer Josef Dygruber. Der 52-Jährige ist der Eigentümer und Gründer des Geschirrspülmittelherstellers Claro. 1995 kamen die ersten Produkte auf den Markt. Seither befindet sich das Unternehmen auf Erfolgskurs. Claro steht für sauberes Geschirr und saubere Umwelt. Zuletzt betrug der Umsatz 20 Mill. Euro. Die Firma hat von der Coronakrise profitiert, da mehr zu Hause gekocht und abgewaschen wurde.
Der Kauf des Hotels habe nichts mit Claro zu tun, sagt der Dygruber. „Ich gehe nicht unter die Hoteliers, ich bleibe bei meinem Kerngeschäft als Tellerwäscher. Das Hotel hat die Privatperson Sepp Dygruber gekauft.“Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.
Bei Claro ist die Produktion bereits im Juli von Mondsee nach Anif übersiedelt. Das Motto „zurück zu den Wurzeln“gelte nicht nur für Claro, sondern auch für das Hotel, das nun wieder in einheimischen Händen sei. „Ich habe einen emotionalen Bezug zum Objekt, ich bin im Dorf aufgewachsen, meine Eltern haben mir von den Anfangsjahren des Hotels erzählt, als es noch eine Pension war“, erzählt Dygruber.
Was er genau mit dem ehemaligen Hotel vorhabe, könne er noch nicht sagen. „Ich lasse mir da jetzt Zeit. Ich habe kreatives Potenzial, ich bin ökologisch geprägt und werde mir da auch Ideen von außen holen.“Er strebe eine „teiltouristische Nutzung“an. Die Widmung des Grundstücks lautet auf „erweitertes Wohngebiet“und würde theoretisch auch die Errichtung von Wohnungen oder Reihenhäusern erlauben. Doch das habe Dygruber nicht vor: „Ich will die Bausubstanz erhalten.“
In der Gemeinde Adnet sieht man Dygrubers Engagement sehr positiv: „Er ist ein erfolgreicher Adneter Unternehmer, der sicher etwas Gutes daraus machen wird“, sagt Bürgermeister Wolfgang Auer (ÖVP). Die Gemeinde sei froh, dass kein „Immobilienhai“zum Zug gekommen sei.
Das Alparella-Resort gehörte bisher der Masterplanning Solutions GmbH, die zu 94,5 Prozent dem Chinesen Zhonghui Wang gehört. Minderheitsgesellschafter Gernot Leitner (5,5 Prozent) hatte sich vom Gericht als Notgeschäftsführer einsetzen lassen, da Wang „verschollen“sei. Mit dem nun erzielten Kaufpreis werde er die angefallenen Schulden bezahlen, sagt Leitner den SN. Die GmbH werde weiterhin bestehen, er plane aber, seine Anteile daran zu verkaufen.
„Ich werde kein Hotelier, ich bleibe Tellerwäscher.“