Wohnen: Stadt hat Reserven
Das Land Salzburg setzt die Negativ-Serie in Sachen Wohnen fort. Zum dritten Mal in Folge werden weit weniger geförderte Wohnungen gebaut als ursprünglich geplant. Der Rückstand beträgt knapp 1000 Wohnungen in 3 Jahren. Dabei wären die Flächen vorhanden. Diese müssen nur mobilisiert werden. „Allein in der Stadt Salzburg stehen Flächen zum Bau von 8000 Wohnungen für rund 20.000 Menschen zur Verfügung. Das entspricht der Einwohnerzahl der Stadt Hallein“, verdeutlicht AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder.
Der Rückstand an gebauten Wohnungen gegenüber dem Landesziel summiert sich in den Jahren 2018 bis 2020 auf 1000 Wohnungen. Jahr für Jahr versickern dadurch nicht verwendete Fördergelder im allgemeinen Budget. So wurden 2019 von den zur Verfügung stehenden 330 Millionen Euro nur 110 Millionen für den Wohnbau verwendet.
„Der Schlüssel zu mehr leistbarem Wohnraum ist ein entsprechend hohes Angebot. Es ist ein Trauerspiel, wenn das Land nunmehr das dritte Jahr in Folge die selbstgesteckten, ohnehin niedrigen Ziele verfehlt“, erklärt AKPräsident Eder. Die Ausrede, dass zu wenig Flächen zur Verfügung stehen, lässt Eder nicht gelten. AK-Experten haben die letzte verfügbare Zwischenbilanz 2014 des gültigen Räumlichen Entwicklungskonzepts (REK) analysiert und auf den aktuellen Stand hochgerechnet. In der Landeshauptstadt, der bei der Schaffung von leistbarem Wohnraum besondere Bedeutung zukommt, ist enormes Potenzial vorhanden. 8000 Wohnungen für knapp 20.000 Menschen könnten gebaut werden. Das entspricht der Einwohnerzahl der Stadt Hallein.
„Gestern ist die Überarbeitung des REK gestartet. Jetzt geht es um konsequentes Tun und Handeln. Um die Preise in den Griff zu bekommen, müssen die zur Verfügung stehenden Instrumente der Raumordnung endlich ausgeschöpft werden“, so Eder. Der AK-Präsident fordert eine rasche Erstellung einer Flächenbilanz, um die Lage punktgenau beurteilen und Maßnahmen ergreifen zu können. „Welche Flächen stehen dem Wohnbau zur Verfügung und sind mobilisierbar? Wo muss nachverdichtet oder umgewidmet werden? Die Beantwortung dieser Fragen ist essenziell im Einsatz für mehr leistbaren Wohnraum“, so Eder.
„Durch mehr Angebot würden die Preise sinken.“