Engagement – abseits von Burger und Pommes
SALZBURG. Es sind Nachrichten und Bilder, die betroffen machen. In diesen Tagen beobachtet Michael Heinritzi – mit 49 McDonald’s-Restaurants in Salzburg, Tirol und Bayern der größte Franchisenehmer in Europa – die Lage in der Region Bergkarabach ganz genau. Seit 30 Jahren schwelt der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien um dieses Grenzland. In den vergangenen Wochen kam es zu harten Gefechten mit vielen Toten.
„Wir fordern die internationale Gemeinschaft, einschließlich Österreich, auf, die gerechte Politik Aserbaidschans auf der Grundlage des Völkerrechts zu unterstützen und die aggressive Politik Armeniens aufs Schärfste zu verurteilen“, schreibt Heinritzi nun in einem Statement.
Woher rührt das Engagement des Unternehmers für den kleinen Staat in Vorderasien? „Dieses Land liegt mir sehr am Herzen. Seit einem Jahr bin ich auch Honorarkonsul von Aserbaidschan in der Stadt Salzburg“, erklärt der gebürtige Münchner und nunmehrige Österreicher, der in Reith bei Kitzbühel lebt.
Zu dieser ehrenvollen Aufgabe sei er überraschend gekommen. „Ich wurde vom Botschafter gefragt, ob ich mich als Unternehmer für Aserbaidschan engagieren möchte.“Er habe kurz nachgedacht – und zugesagt. Aserbaidschan
mit der Hauptstadt Baku hat der 68-jährige Heinritzi schätzen und lieben gelernt. „Baku ist faszinierend, eine wunderschöne Stadt. Auf der einen Seite die Altstadt mit ihrer mittelalterlichen Festungsanlage, auf der anderen Seite die modernen Stadtteile, die mit ihrer Architektur an Dubai erinnern.“Das Land sei durch seine Öl- und Gasvorkommen zu Wohlstand gekommen und habe eine enorme Entwicklung durchgemacht.
Vier, fünf Mal im Jahr reist Heinritzi nach Aserbaidschan. „Als Honorarkonsul geht es viel um das Netzwerken, darum, Ansprechperson für die 200 Aserbaidschaner in Salzburg zu sein oder den aserbaidschanischen Botschafter bei Besuchen in Salzburg zu unterstützen.“Vor wenigen Wochen wurde in der Stadt Salzburg ein aserbaidschanisches Kulturzentrum eröffnet.
Er selbst sei in Aserbaidschan nicht unternehmerisch tätig. „Das ließe sich auch nicht gut mit meiner Funktion als Honorarkonsul verbinden.“McDonald’sRestaurants gebe es zwar auch in Baku. „Aber nein, ich habe nicht vor, dort ein weiteres Restaurant zu eröffnen.“
„Der Botschafter hat mich gefragt, ob ich mich engagieren möchte.“