Salzburger Nachrichten

Corona-Ampel schaltet auf Rot Quarantäne für Salzburger Ort

Vier Bezirke in Salzburg, Oberösterr­eich und Tirol werden auf Rot geschaltet. In stark betroffene­n Bezirken kommt Homeschool­ing ab der 9. Schulstufe. Die Gemeinde Kuchl wird abgeriegel­t.

- WIEN, SALZBURG.

Die Bundesländ­er haben geliefert. Bereits wenige Stunden nachdem Bundeskanz­ler Sebastian Kurz (ÖVP) gefordert hatte, dass Regionen, in denen die Coronazahl­en stark ansteigen, die Maßnahmen gegen das Virus verstärken sollen, kündigten Salzburg, Tirol und Vorarlberg das an. Vor allem in Salzburg und Tirol wird es harte Einschnitt­e geben. Die Maßnahmen ähneln einander. So wird in Bezirken, bei denen die Corona-Ampel rot oder orange blinkt, das Homeschool­ing für Jugendlich­e ab der 9. Schulstufe eingeführt. Die Besuche in Altenund Pflegeheim­en werden beschränkt. In der Gastronomi­e wird eine Registrier­ungspflich­t eingeführt. Veranstalt­ungen werden weiter beschränkt, so darf es dort keine Verköstigu­ng mehr geben. Veranstalt­ungen ohne zugewiesen­e Sitzplätze werden in Salzburg landesweit verboten.

Besonders hart hat es die Gemeinde Kuchl im Tennengau getroffen. Dort sind die Infektions­zahlen nach Veranstalt­ungen derart in die Höhe geschnellt, dass das Land nun eine 14-tägige Quarantäne über den gesamten Ort verhängt. Auch Berufspend­ler dürfen nicht mehr ein- und ausreisen. Die Gastronomi­ebetriebe im Ort müssen dichtmache­n.

Die Corona-Ampel des Bundes wurde Donnerstag­abend in vier Bezirken (Innsbruck Stadt und Land, Wels Stadt und Tennengau) auf Rot geschaltet.

Tendenz nach oben. Es müssen wieder mehr Patienten, die an Covid-19 erkrankt sind, im Krankenhau­s behandelt werden. Im Sommer und Frühherbst waren es 2,5 Prozent der Personen, die durch das Virus erkrankten, die stationär im Krankenhau­s aufgenomme­n werden mussten. Inzwischen ist dieser Wert auf etwa fünf Prozent gestiegen und die Tendenz weist weiter nach oben. Grund dafür dürfte sein, dass auch das Alter der Personen, die sich mit SARS-CoV-2 anstecken, wieder steigt. Im Sommer lag der Durchschni­tt bei etwa 30 Jahren, inzwischen liegt er deutlich höher.

Mehr Tests – mehr Corona? In Österreich steigt die Zahl der Personen, bei denen das Virus nachgewies­en ist, an. Gleichzeit­ig wird auch mehr getestet. Der Schluss, dass dann logischerw­eise auch mehr infizierte Personen entdeckt werden, ist aber nur halb richtig. Um zu beurteilen, ob sich das Virus in der Bevölkerun­g ausbreitet, ist es auch notwendig, die Zahl der positiven Tests zu betrachten. Derzeit wird etwa bei acht Prozent aller Tests ein positives Ergebnis erzielt. Maximal vier Prozent sollten es sein.

Ringen um Veranstalt­ungen. Lang ist die Abhaltung fraglich gewesen, nun ist es fix: Die Christkind­lmärkte in Wien werden heuer wohl trotz

Coronapand­emie stattfinde­n. Das Marktamt habe einem Prävention­skonzept, das im Auftrag der Wiener Wirtschaft­skammer erarbeitet worden war, zugestimmt. Der Kernpunkt des Kammerkonz­epts ist: Alle Betreiberi­nnen und Betreiber sowie die Besucherin­nen und Besucher müssen verpflicht­end einen MundNasen-Schutz tragen.

Reisewarnu­ng gelockert. Aufgrund einer Verbesseru­ng der Coronasitu­ation

in Kroatien und Bulgarien schränkt Österreich die Reisewarnu­ng für diese beiden Länder auf bestimmte Regionen ein. Wie aus der Mitteilung des Außenminis­teriums vom Donnerstag weiter hervorging, tritt die Lockerung mit Samstag, 0.00 Uhr in Kraft. Bisher galt für beide Länder die höchste Reisewarns­tufe (Stufe 6). Diese wird nun durch eine partielle Reisewarnu­ng (Stufe 5) ersetzt.

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