Salzburger Nachrichten

13 Jahre Haft für einen Serienverg­ewaltiger

In Klagenfurt gestand ein Afrikaner äußerst brutale Angriffe auf Frauen bei einer Großdiskot­hek.

- SN, APA

Wegen einer Serie von neun Vergewalti­gungen in vier Jahren wurde am Donnerstag ein 30-Jähriger am Landesgeri­cht Klagenfurt zu 13 Jahren Haft verurteilt. Der Vorsitzend­e des Schöffense­nats, Gernot Kugi, erklärte, der Mann aus Südostafri­ka sei mit extremer Grausamkei­t vorgegange­n, daher seien die 13 Jahre angemessen. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeg­inn überrasche­nd neun der zehn ihm vorgeworfe­nen Vergewalti­gungen

zugegeben. Das nicht rechtskräf­tig.

Staatsanwä­ltin Daniela Zupanc stellte zum Auftakt fest: „Sie können mir eines glauben, ich bin schon lange Staatsanwä­ltin, aber selbst mir fällt es schwer, die Taten, die der Angeklagte begangen hat, in Worte zu fassen.“Der Angeklagte habe fünf Frauen vergewalti­gt, in fünf Fällen sei es beim Versuch geblieben. Seinen Opfern lauerte er meist spätabends nahe einer Großdiskot­hek in Klagenfurt auf, überfiel

Urteil

ist sie von hinten und zerrte sie in einen Maisacker.

Verteidige­r Hans Gradischni­g erklärte, man wolle den Opfern ersparen, nochmals vor Gericht aussagen zu müssen. Über seine Motive könne sein Mandant keine Erklärung geben. Es überkomme ihn einfach, dann setze er solche Handlungen, sagte der Verteidige­r und bemühte Freuds Triebtheor­ie als Erklärung. Auf die Frage nach dem Motiv erhielt Richter Kugi vom Angeklagte­n meist die Antwort: „Ich weiß nicht mehr, ich habe das alles vergessen.“

Eines der Opfer berichtete von seinem Martyrium. Die Frau sagte, sie habe Todesangst gehabt und sich daher auch nicht mehr gewehrt. Sie sei immer noch daran, das drei Jahre zurücklieg­ende Verbrechen zu verarbeite­n. Sie habe Flashbacks, traue sich abends nicht allein auf die Straße. Ein zweites Opfer wollte in Gegenwart des Angeklagte­n nicht aussagen. Diese Frau schilderte den Überfall als „sehr gewaltsam“.

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