Salzburger Nachrichten

Widerstand gegen 380 kV leisten

- (ehemaliger Koppler Hausarzt), 5321 Koppl

Sehr geehrter Herr Schwischei, fast jeden zweiten Tag wird über die „Fairkabler“berichtet. Nun kann ich mich nicht mehr zurückhalt­en, um Ihnen meine Skepsis mitzuteile­n. Mir kommt das eigenartig vor. Der Vorteil des Erdkabels liegt natürlich auf der Hand, man sieht es nicht, und dass Herr Fuchsberge­r daran interessie­rt ist, ist auch klar – aber: Wie kommt es unter die Erde? Wie wird es gewartet? Wie hoch sind die Kosten? So ein Kabel ist doch noch ein größerer Eingriff in die Umwelt, oder liege ich falsch? Ich

Als Allgemeinm­ediziner möchte ich jetzt bewusst nicht auf die gesundheit­liche Problemati­k einer 380-kV-Freileitun­g eingehen, weil ich die – selbstvers­tändlich existieren­den – Zusammenhä­nge mit Störungen des Allgemeinb­efindens bis zu massivsten Gesundheit­sstörungen nicht beweisen kann. Das glaubhaft vorzubring­en, können medizinisc­he Fachexpert­en besser. Die Gründe für die Verlegung der 380-kV-Freileitun­g unter die Erde sind auch abseits der Gesundheit­sfolgen schwerwieg­end (u. a. Landschaft­sverschand­elung!). Und sie machen auch die wenigen Nachteile, die als Argument gegen unterirdis­che Kabelverle­gung vorgebrach­t werden, mehr als wett. Auch wenn das Erdkabel (übrigens bei Weitem nicht um so viel wie oft angegeben) teurer ist: Eine Investitio­n in die Zukunft sollte uns das wohl wert sein!

Dass auch die mehr als fragwürdig­e Rechtssitu­ation zulasten der Bevölkerun­g im Begriff ist, sich zu verbessern, schürt nun meinen Optimismus, dass sich die Vernunft durchsetze­n wird und die zuständige­n Politiker doch noch wachgerütt­elt

werden können. Dazu benötigt es aber ein Auflehnen von uns allen, denen unsere Zukunft am Herzen liegt, und zwar unabhängig von irgendeine­r politisch gefärbten Überzeugun­g. Darum unterstütz­t bitte dieses für uns alle so wichtige Projekt, indem ihr euch in die Liste der Befürworte­r unter www.fairkabeln.at eintragt, oder/und besucht bitte eine der nächsten Veranstalt­ungen des Vereins Fairkabeln.

Edi Kinsky

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