Sturmtalent freut sich aufs Weltklasseteam
Katja Wienerroither hat einen steilen Aufstieg hingelegt. Heute trifft die Eugendorfer Fußballerin mit Österreichs Nationalteam auf Frankreich.
WIENER NEUSTADT. Turbulente Zeiten sind im Moment so etwas wie der Normalfall für viele Menschen. Fußballerin Katja Wienerroither kann das toppen: Vor etwas mehr als einem Jahr war sie Schülerin im Salzburger Schulsportmodell (SSM), spielte für BundesligaUnderdog Bergheim sowie das U19-Nationalteam. Mittlerweile gehört sie der ÖFB-Frauenfußballakademie in St. Pölten an, stürmt für Tabellenführer Sturm Graz und steht im Kader des A-Nationalteams in der EM-Qualifikation gegen Frankreich. Der Schlager steigt heute, Dienstag (21 Uhr, live in ORF Sport +), in Wiener Neustadt.
„Das war ein Superjahr für mich“, blickt die 18-jährige Eugendorferin zufrieden zurück. „Es ist unglaublich, welche Fortschritte ich in der kurzen Zeit machen konnte. Vor allem fußballerisch habe ich mich weiterentwickelt und auch körperlich aufgeholt.“Mit Sturm Graz hat sie hohe Ziele. Die Steirerinnen wollen in den nächsten Jahren Serienmeister St. Pölten stürzen. Ihr Vertrag läuft bis kommenden Sommer, dann will Katja Wienerroither auch die Matura in der Tasche haben. Und dann? „Ins Ausland zu gehen ist ein Ziel.“Die deutsche Bundesliga, in der ihre ÖFB-Teamkollegin Sarah Zadrazil und Co. ihr Geld verdienen, lockt.
Ins St. Pöltner Zentrum, wo die größten Talente des Landes täglich zwei Mal trainieren, ist die Salzburgerin voriges Jahr quer eingestiegen. „Ein ganz anderes Level“, schwärmt die Stürmerin über das „Fußballparadies“in der niederösterreichischen Metropole, betont aber auch: „Die drei Jahre im SSM haben mir sehr viel gebracht. Dieses Modell ist ein sehr guter Weg, um Schule und Sport zu kombinieren.“
Noch einmal eine Stufe höher war das Tempo beim Nationalteam. Im Februar gab Wienerroither in Marbella ihr Debüt in zwei Testspielen gegen die Schweiz – noch unter Teamchef Dominik Thalhammer, der so wie Nachfolgerin Irene Fuhrmann die groß gewachsene Stürmerin schon lang beobachtet hatte.
Ein Einsatz heute gegen Frankreich wäre für die Jüngste im Kader die Krönung des Superjahres. Ein Duell mit Weltklasseverteidigerin und Champions-LeagueSiegerin Wendie Renard? Wienerroither bleibt gelassen: „Wir fokussieren uns auf unsere Stärken. Und ich versuche einfach, im Training meine beste Leistung zu bringen.“