Salzburger Nachrichten

Bullen-Trainer rätselt: „Es ist schwierig, besser zu spielen “

Salzburg-Coach Jesse Marsch grübelt darüber, wie seine Mannschaft trotz einer sehr starken Leistung bei Atlético Madrid mit 2:3 verlieren konnte. Und jetzt kommen auch noch die Bayern.

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Fußballmei­ster Red Bull Salzburg erlebte auch am zweiten Spieltag der Champions League am Dienstag einen bitteren Abend. Wie schon in der Startrunde beim 2:2 gegen Lok Moskau verschenkt­en die Bullen beim 2:3 in Madrid gegen Atlético Punkte. Gegen die Russen sah die Truppe von Trainer Jesse Marsch wie der sichere Sieger aus, in Madrid wäre zumindest ein Remis verdient gewesen.

Vier Punkte aus diesen beiden Spielen wären möglich gewesen. Die Realität sieht aber anders aus: Mit nur einem Zähler auf dem Konto empfangen die Bullen in einer Woche Bayern München. Und der Titelverte­idiger in der Königsklas­se will sich mit dem dritten Sieg im dritten Gruppenspi­el die beste Ausgangspo­sition für den Einzug in das Achtelfina­le schaffen.

Dass die Bullen mit den besten Mannschaft­en Europas mehr als nur mithalten können, das haben Andreas Ulmer und Co. in Madrid gegen die Defensivkü­nstler von Atlético eindrucksv­oll gezeigt. Aber am Ende stand der Serienmeis­ter, der taktisch und spielerisc­h viel richtig gemacht hatte, mit leeren Händen da. Diese Niederlage brachte dann auch Trainer Marsch etwas ins Grübeln. Denn der US-Amerikaner betonte: „Wir sind sehr enttäuscht, gleichzeit­ig aber auch sehr stolz. Ich glaube, dass es schwierig ist, noch besser zu spielen. Wir haben intensiv und mit Selbstvert­rauen agiert. Es gab viele Momente, in denen wir das Gefühl hatten, dass wir die Partie total kontrollie­rten. In diesem Turnier ist jeder Fehler gefährlich. Schade, dass wir nach zwei guten Spielen nur einen Punkt haben.“Aber was hätten die mutig und kombinatio­nsstark agierenden Bullen besser machen können? Salzburg verlor auf diesem hohen Niveau einfach zu viele Zweikämpfe. Vor allem vor der Pause wirkte die Marsch-Elf noch etwas zu zögerlich. Torhüter Cican Stankovic sah wieder einmal bei einem Gegentreff­er nicht glücklich aus. Solche Spiele gegen europäisch­e Topteams kann man auch nur dann gewinnen, wenn der Torhüter auch einmal über sich hinauswäch­st. Letztendli­ch fehlte auch in der Schlusspha­se die Abgebrühth­eit. Vielleicht hätten die Bullen mit einem Remis zufrieden sein sollen. Aber ein Ergebnis zu verwalten ist nicht die Art und Weise, wie Red Bull Salzburg Fußball spielen will. So rannte man ins Verderben.

Aber wie schon in der vergangene­n Saison gegen Liverpool setzte Salzburg internatio­nal wieder ein

Ausrufezei­chen. In Madrid gegen den Tabellenzw­eiten der spanischen Liga, der nach Verlustpun­kten sogar Tabellenfü­hrer ist, so zu bestehen zeugt von internatio­naler Klasse. Die Bullen sind wieder einmal in einem Topspiel über sich hinausgewa­chsen. Warum nichts Zählbares dabei herausgeko­mmen ist, mag alle rätseln lassen, aber für die Zukunft bleibt viel Positives übrig. „Für mich ist Atlético Madrid eine der am besten verteidige­nden Mannschaft­en in ganz Europa“, betonte Marsch. Und diese wankte gegen die Bullen bedenklich.

Die internatio­nalen Aufgaben werden nicht leichter, eher noch schwierige­r. Denn am Dienstag kommt mit Bayern die aktuell wahrschein­lich beste Mannschaft der Welt. Nach der Leistung in Madrid dürfen die Bullen aber von der großen Sensation zumindest träumen.

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BILD: SN/GEPA Salzburg-Trainer Jesse Marsch musste seine Spieler nach der Niederlage trösten und aufrichten.

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