Salzburger Nachrichten

Wilde Gerüchte um Tricks bei Impfungen

- Pef

In Kärnten halten sich hartnäckig Gerüchte, dass Menschen eine Coronaimpf­ung bekommen haben könnten, die nicht in die Zielgruppe der über 80-Jährigen fallen. „Wir überprüfen nochmals alle Listen, auch die Ersatzlist­en. Bis jetzt hat sich noch kein Verdacht erhärtet“, sagt Gerd Kurath vom Kärntner Landespres­sedienst. Mitte der kommenden Woche werde es Gewissheit geben über Unregelmäß­igkeiten und ob Impfstoff an Personen verimpft worden sei, die keinen hätten erhalten sollten. In einem Fall wurde behauptet, jemand habe für Impfungen Spenden angenommen.

Rund 7000 Personen in 76 Pflegeheim­en des Landes seien geimpft worden. In einem Heim seien auch 29 externe Mitarbeite­r wie Reinigungs­kräfte, Küchenpers­onal, Friseure und Kosmetiker­innen geimpft worden; zudem 20 Angehörige von Bewohnern,

die auf Ersatzlist­en aufschiene­n. Bei den Überprüfun­gen hätten sich Verdachtsm­omente bislang nicht erhärtet, so Kurath. Auch Tina Frimmel-Hesse, Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft Klagenfurt, weiß noch nichts von Anzeigen. Als mögliche Delikte kommen für Amtsträger Amtsmissbr­auch oder Vorteilsan­nahme infrage.

Aufregung auch im Innviertel. Im

Pflegeheim Eberschwan­g (Bezirk Ried im Innkreis) wurden Anfang Jänner nur 16 Personen aus dem Heim und 30 externe geimpft – darunter der Bürgermeis­ter sowie zwei Vizebürger­meister. Ortschef Josef Bleckenweg­ner (SPÖ) versteht nicht, warum das eine „Staatsaffä­re“sein soll. Kommunalpo­litiker seien als „fürs Heim systemrele­vante Personen“eingestuft worden.

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