Salzburger Nachrichten

Weißkraut: Das Kraftwerk aller Küchen

Es gibt keine frostigen Winter. Es gibt nur falsches Essen. Gleich wird’s heiß.

- Peter Gnaiger PETER.GNAIGER@SN.AT

Unsere Leserin Heidi Boric führt uns heute auf eine heiße Spur. Sie schrieb uns:

Da der Winter uns in diesem Jahr ständig Dauerfrost bringt, hier ein Rezept, welches die Winterseel­e wärmt. Es stammt von meiner kenianisch­en Freundin Rita, die aber jetzt in Celle in Norddeutsc­hland wohnt, wo sie oft Schmorkohl braucht, um die Seele zu wärmen.

Mit dem Weißkohl (oder Weißkraut) ist tatsächlic­h ein Kraut gegen die Kälte gewachsen. Kohl geht auf das lateinisch­e caulis zurück, was kurioserwe­ise Stängel heißt. Im Rheinland und Ruhrgebiet heißt er Kappes. Da kommen wir seinem Aussehen schon näher. Das kommt vom lateinisch­en caput (Kopf). Man vermutet, dass es über das Französisc­he caboche auch ins Englische cabbage gelangte.

Was das Weißkraut zum winterlich­en Alleskönne­r macht, das sind seine Inhaltssto­ffe. Es hat viel Vitamin C. Ungewöhnli­ch ist, dass es im gekochten Zustand sogar mehr davon hat als im rohen Zustand. Man darf es aber nicht zu lange kochen. Dann werden sie wieder weniger.

Für das Rezept von Frau Boric benötigen Sie für acht Personen (das ist kein Aufruf zu einer Party, den Rest kann man bequem einfrieren): 1 Weißkohl, 1,5–2 kg Faschierte­s vom Rind (in Celle heißt das Rindermett), viele Zwiebeln, Kokosfett oder Ceres (kann man stark erhitzen), Salz, Pfeffer und Kümmel.

1) Den Weißkohl vierteln, Strunk entfernen, den Rest in Stücke (ca. 3 x 3 cm) schneiden und in dem sehr heißen Fett scharf anbraten. Dann drei große, klein gewürfelte Zwiebeln dazu und alles mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Wenn der Kohl braun ist, Wasser angießen und noch etwas kochen lassen.

2) In einem zweiten Topf das Faschierte auch in Kokosfett scharf anbraten. Zwei große Zwiebeln klein gewürfelt dazugeben und wenn alles braun ist, mit Wasser angießen.

3) Beides nun zusammen in einen großen Topf geben, mischen und die Soße nach Belieben andicken. Dazu passen Salzkartof­feln.

Anmerkung: Wenn Sie es „heißer“wollen, dann können Sie Chili hinzugeben. Zum Schluss mit Balsamico-Reduktion abrunden.

Schicken Sie bitte Ihr Seelenreze­pt an

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