Weißkraut: Das Kraftwerk aller Küchen
Es gibt keine frostigen Winter. Es gibt nur falsches Essen. Gleich wird’s heiß.
Unsere Leserin Heidi Boric führt uns heute auf eine heiße Spur. Sie schrieb uns:
Da der Winter uns in diesem Jahr ständig Dauerfrost bringt, hier ein Rezept, welches die Winterseele wärmt. Es stammt von meiner kenianischen Freundin Rita, die aber jetzt in Celle in Norddeutschland wohnt, wo sie oft Schmorkohl braucht, um die Seele zu wärmen.
Mit dem Weißkohl (oder Weißkraut) ist tatsächlich ein Kraut gegen die Kälte gewachsen. Kohl geht auf das lateinische caulis zurück, was kurioserweise Stängel heißt. Im Rheinland und Ruhrgebiet heißt er Kappes. Da kommen wir seinem Aussehen schon näher. Das kommt vom lateinischen caput (Kopf). Man vermutet, dass es über das Französische caboche auch ins Englische cabbage gelangte.
Was das Weißkraut zum winterlichen Alleskönner macht, das sind seine Inhaltsstoffe. Es hat viel Vitamin C. Ungewöhnlich ist, dass es im gekochten Zustand sogar mehr davon hat als im rohen Zustand. Man darf es aber nicht zu lange kochen. Dann werden sie wieder weniger.
Für das Rezept von Frau Boric benötigen Sie für acht Personen (das ist kein Aufruf zu einer Party, den Rest kann man bequem einfrieren): 1 Weißkohl, 1,5–2 kg Faschiertes vom Rind (in Celle heißt das Rindermett), viele Zwiebeln, Kokosfett oder Ceres (kann man stark erhitzen), Salz, Pfeffer und Kümmel.
1) Den Weißkohl vierteln, Strunk entfernen, den Rest in Stücke (ca. 3 x 3 cm) schneiden und in dem sehr heißen Fett scharf anbraten. Dann drei große, klein gewürfelte Zwiebeln dazu und alles mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Wenn der Kohl braun ist, Wasser angießen und noch etwas kochen lassen.
2) In einem zweiten Topf das Faschierte auch in Kokosfett scharf anbraten. Zwei große Zwiebeln klein gewürfelt dazugeben und wenn alles braun ist, mit Wasser angießen.
3) Beides nun zusammen in einen großen Topf geben, mischen und die Soße nach Belieben andicken. Dazu passen Salzkartoffeln.
Anmerkung: Wenn Sie es „heißer“wollen, dann können Sie Chili hinzugeben. Zum Schluss mit Balsamico-Reduktion abrunden.
Schicken Sie bitte Ihr Seelenrezept an