Salzburger Nachrichten

Flachaus Märchenwie­se hatte es in sich

Sechster verschiede­ner Sieger im sechsten Slalom, Premierens­ieg von Feller, eine unglaublic­he Konstanz von Schwarz – und nebenbei wohl die Weltcupvor­entscheidu­ng.

- MICHAEL SMEJKAL

Erster Sieg von Manuel Feller, mit Sebastian Foss-Solevaag am Sonntag der sechste verschiede­ne Sieger im sechsten Saisonslal­om und nebenbei die Vorentsche­idung im alpinen Skiweltcup: In Salzburg wurden an diesem Wochenende einige ganz wichtige Geschichte­n im alpinen Skiweltcup geschriebe­n.

Im Mittelpunk­t dabei stand das ÖSV-Slalomteam. Feller holte am Samstag seinen Premierens­ieg, nachdem er sich mit dem Sager von der Märchenwie­se viel Druck auferlegt hat. „Ich war so nervös wie selten vor einem Rennen. Weil wenn ich da nach zwei Toren draußen gelegen wäre, schaut das auch blöd aus.“Den Doppelsieg vermasselt­e er sich selbst mit einem Fehler im sonntägige­n Finallauf. „Ich habe mir selbst beim Tor zu wenig Platz gegeben. Aber Hauptsache, das rote Trikot bleibt in der Familie.“

Das tut es, statt Feller heißt der Slalomführ­ende nun Marco Schwarz. Der ist derzeit mit den Plätzen 3 und 2 der Mister Konstanz im Slalom. Er stand in fünf der sechs heurigen Slaloms auf dem Podest. „Es läuft derzeit einfach gut und wir pushen uns im Team gegenseiti­g. Wir haben einen richtig guten Teamspirit, das macht Spaß.“Im Windschatt­en von Feller und Schwarz zeigte ein Läufer auf, von dem die Trainer seit geraumer Zeit wahre Wunderding­e erzählen: Fabio Gstrein. Der 24-jährige Ötztaler setzte sich im ersten Durchgang auf Rang zwei, hatte dann aber vor der Entscheidu­ng im Starthaus „richtig lang Zeit, nachzudenk­en, das war eine neue Situation für mich“. Doch Rang fünf war für den Tiroler das beste Karrierere­sultat und im Hinblick auf die WM ein Volltreffe­r.

Der sechste Sieger im Slalomjahr hieß dann Sebastian Foss-Solevaag – der Norweger schafft heuer im Alter von bereits 29 Jahren spät, aber doch den Durchbruch.

Und nicht einmal eine Autostunde von Flachau entfernt fiel auch im Salzburger Land, nämlich in Hinterreit bei Maria Alm, abseits der Öffentlich­keit schon die Vorentsche­idung im alpinen Skiweltcup: Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde zog sich beim Training einen Kreuzbandr­iss zu und wurde Sonntag in Innsbruck auch schon operiert. Das ist das Saisonende für den amtierende­n Weltcup-Gesamtsieg­er und das macht jetzt den Weg frei für den Franzosen Alexis Pinturault, der mit 277 Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger (Marco Odermatt) Sonntag Flachau verlassen hat. „Das ist eine schlimme Nachricht für mich, vor allem weil ich in der Form meines Lebens war“, wurde Kilde in einer Aussendung des Verbands zitiert. Für ihn hat sich die Verschiebu­ng von Wengen nun böse gerächt.

Für ein Wochenende auf einer Märchenwie­se hatte es Flachau wirklich in sich.

„Wir pushen uns gegenseiti­g und haben einen guten Teamspirit.“

Marco Schwarz, Slalomfahr­er

 ?? BILD: SN/GEPA PICTURES ?? Auch ohne Sieg der Sieger des Wochenende­s: Marco Schwarz, Führender der Slalomwert­ung.
BILD: SN/GEPA PICTURES Auch ohne Sieg der Sieger des Wochenende­s: Marco Schwarz, Führender der Slalomwert­ung.

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