Ski-Damen erleiden herben Rückschlag
Bis zu sechs Sekunden verlor Österreichs Riesentorlauf-Team auf Dominatorin Marta Bassino. Positiv fiel einzig Ramona Siebenhofer auf.
Mit dem Vorhaben sich im Riesentorlauf den Weltbesten (weiter) anzunähern war Österreichs Damenskiteam nach Kranjska Gora gereist, doch großteils ernüchtert und enttäuscht mussten Stephanie Brunner und Co. die Heimreise antreten. Denn speziell bei schwierigsten Bedingungen trennt sich die Spreu vom Weizen und so machten Rückstände von bis zu sechs Sekunden (!) auf die derzeit unantastbare italienische Doppelsiegerin Marta Bassino den Klassenunterschied deutlich. Einzig Ramona Siebenhofer konnte als Siebte und Zwölfte positiv resümieren.
Die zweifache Siegerin einer Abfahrt erreichte damit sogar ihr bestes RTL-Resultat seit elf Jahren. Siebenhofer war die einzige ÖSV-Athletin, die mit der eisigen Piste auf der Herren-Weltcupstrecke einigermaßen zurechtkam. „Ich freue mich nicht, dass ich beste Österreicherin bin, aber ich freue mich über meine Leistung“, brachte die Steirerin
ihr persönliches Erfolgserlebnis auf den Punkt. Es seien kleine, aber effiziente Schritte, mit denen sie sich in der technischen Disziplin immer öfter etablieren könne.
Davon sind die eigentlichen rotweiß-roten Technikerinnen weit entfernt. Weiter, als sie das erwartet hatten. Einen „Riesenschritt“vorwärts hatte etwa Stephanie Brunner in den vergangenen Trainingswochen bei sich geortet. Auch der sehr anspruchsvolle Hang hätte dazu beitragen sollen. Mit zwei Ausfällen stand die Tirolerin, die in Courchevel wie Katharina Liensberger zwei Mal in die Top Ten gefahren war, aber mit leeren Händen da. „Ich glaube, das ist auch dem ein bisschen geschuldet, dass ich die letzten Jahre nicht trainieren konnte, weil schnell wäre ich schon“, sagte Brunner über ihr Handicap nach drei Kreuzbandrissen.
Doch auch das restliche Team enttäuschte. Ricarda Haaser, Franziska Gritsch und Katharina Truppe schieden aus oder lagen weit zurück. Julia Scheib (16.) und Liensberger (14.), die im Slalom Podestplätze in Serie einfährt, reduzierten ihre Rückstände im zweiten Rennen zumindest von sechs auf vier Sekunden. Die „Höchststrafe“dagegen kassierte Österreichs letzte RTL-Siegerin (2016) Eva-Maria Brem. Die Tirolerin verlor am Samstag in einem Lauf als Vorletzte sechs Sekunden – und war am Sonntag gar nicht mehr dabei.
Während Mikaela Shiffrin, gemessen an ihren Ansprüchen, mit zwei sechsten Plätzen enttäuschte, bewies neben Bassino auch Michelle Gisin ihre Topform. Dank zwei Podestplätzen macht die Schweizerin den Gesamtweltcup zum Duell mit Petra Vlhová. Weiter geht es ab Freitag mit einem SpeedTriple in Crans-Montana.
„Ich freue mich über die Leistung, aber nicht, dass ich Beste des Teams bin.“