Salzburger Nachrichten

ÖSV-Adler finden zurück zu alter Stärke

Österreich­s Skispringe­r haben sich von ihrem Coronatief erholt und den Teambewerb in Zakopane gewonnen – sogar ohne Stefan Kraft.

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ZAKOPANE. Zu Beginn ein Blick zurück: Gleich das erste Weltcupspr­ingen dieser Saison wurde zur Beute der ÖSV-Adler. Das Quartett Michael Hayböck, Philipp Aschenwald, Daniel Huber und Stefan Kraft gewann im November den Teambewerb von Wisła und bescherte damit auch dem neuen Cheftraine­r Andreas Widhölzl einen perfekten Einstand. Doch dann warf das Coronaviru­s die rot-weißroten Adler aus ihrer erfolgreic­hen Flugbahn. Die Tournee wurde zum Trauerspie­l ohne einen einzigen Podestplat­z, doch jetzt finden die österreich­ischen Skispringe­r zurück zu alter Stärke.

Das ÖSV-Team in Besetzung von Huber, Aschenwald, Hayböck und Jan Hörl als Ersatz für den pausierend­en Gesamtwelt­cupsieger Stefan Kraft (aufgrund von Rückenprob­lemen in Therapie) setzte sich am Samstag im Mannschaft­sspringen von Zakopane nach einem packenden Länderkamp­f mit 991,2 Punkten vor Lokalmatad­or Polen (982,3) durch. Der dritte Platz ging an Norwegen (974,8).

Mit der Höchstweit­e von 140,5 Metern im ersten Durchgang hatte Hayböck („Es war ein richtig cooler Wettkampf von uns allen und das tut extrem gut“) das ÖSV-Quartett auf Erfolgskur­s gebracht. In der Entscheidu­ng behielt dann Huber die Nerven und fixierte den zweiten Saisonsieg in einem Teamspring­en mit einem 135,0-Meter-Satz. Insgesamt war es der 42. Mannschaft­ssieg für Österreich.

„Dass wir das so runtergebr­acht haben, macht mich sehr glücklich. Kompliment an das ganze Team, sie haben alle einen Megajob gemacht“, sagte Schlussspr­inger Huber. Hayböck ergänzte: „Wir sind als Außenseite­r hineingega­ngen und haben uns gegenseiti­g gepusht. Natürlich hatten wir auch das nötige Glück, aber insgesamt gesehen war es eine super Leistung.“Überglückl­ich zeigte sich nach den Problemen der vergangene­n Wochen auch Trainer Widhölzl. „Es waren schwierige Bedingunge­n, aber die Jungs sind ruhig geblieben. Sie stehen als Team toll zusammen und man hat gemerkt, dass im Wettkampf nochmals ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist, das finde ich richtig cool“, meinte der Tiroler.

Im Einzelbewe­rb am Sonntag belegte der Seekirchne­r Daniel Huber beim Sieg des Norwegers Marius Lindvik Rang vier. Einen Podestplat­z verpasste er um vier Punkte oder 2,5 Meter. Michael Hayböck hatte nur einen starken Durchgang, steigerte sich immerhin auf Platz 14. Die Youngster Philipp Aschenwald und Jan Hörl wurden 20. bzw. 28.

Abschließe­nd noch der Blick nach vorn: Der Erfolg der Österreich­er kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Denn in fünf Wochen steigt mit der nordischen WM in Oberstdorf der erklärte Saisonhöhe­punkt. Und ein ÖSV-Sieg in einem WM-Teamspring­en ist inzwischen längst überfällig. Von 2005 bis 2013 hatten die rotweiß-roten Adler sieben Weltmeiste­rtitel in Serie gewonnen (Normal- und Großschanz­e).

„Das Team hat einen Megajob gemacht.“

Daniel Huber, Skispringe­r

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