Österreichs Biathleten überraschten sich selbst
OBERHOF. Es war ein Befreiungsschlag nach harten Wochen für Österreichs Biathlonherren: Mit Platz zwei für den Tiroler Felix Leitner und Platz fünf für Simon Eder aus Saalfelden meldete sich das ÖSVTeam im Massenstartrennen von Oberhof am Sonntag eindrucksvoll in der Weltklasse zurück.
Simon Eder läuferisch weit zurück, Felix Leitner mit ungewohnten Schwächen beim Schießen, Julian Eberhard mit Rückenproblemen derzeit überhaupt außer Gefecht, am Freitag eine verhaute Staffel – es gab zuletzt wenig zu lachen für die rot-weiß-roten Biathleten. Die Schlagzeilen schrieben die Frauen, allen voran Lisa Hauser mit drei Stockerlplätzen in einer Woche.
Hausers Tiroler Landsmann Felix Leitner lief als erster ÖSV-Mann seit dem inzwischen abgetretenen Dominik Landertinger bei der WM 2020 in Antholz (Bronze im Einzel) unter die ersten drei. Im Weltcup war zuletzt Julian Eberhard vor zwei Jahren (Massenstart in Ruhpolding) Zweiter gewesen. Der 24jährige Hochfilzner setzte mit seinem zweiten Platz das um, was ihm Experten schon länger zugetraut haben. Der einstige Junioren-Doppelweltmeister fand seine Sicherheit am Schießstand wieder, schoss vier Mal die Null „Ich bin immer weiter und weiter nach vorne gekommen und es sind immer mehr Athleten mit Fehlern weggebrochen“, sagte er. Aus dem Quartett Leitner, Eder, Tarjei Bø (NOR) und Benjamin Weger (SUI) hatte Bø die meisten Reserven. „Da gab es nur mehr Vollgas“, schilderte Leitner. Routinier Eder erklärte: „Heute haben wir uns, glaube ich, selbst überrascht. Aber genau solche Rennen schmecken am besten und das gibt uns natürlich einen Riesenauftrieb für die restliche Saison.“
Auf Stockerlkurs war Lisa Hauser auch im Massenstart am Sonntag trotz dreier Fehlschüsse. Ein Sturz im Finish warf sie aber noch auf den zwölften Platz zurück.