„Wir müssen über diesen Winter kommen“
LH Haslauer sieht trotz Frustration vieler Bürger keine Alternative zu den aktuellen Maßnahmen.
SN: Was bedeutet der Lockdown für Salzburg?
Die Wintersaison ist gelaufen. Was die Skigebiete betrifft, ist es eine autonome Entscheidung der Betreiber, inwieweit sie den Betrieb aufrechterhalten. Ich spreche mich schon dafür aus, dass einige Skigebiete im Sinne der Verbundenheit mit den Einheimischen ein Grundangebot aufrechterhalten. Es werden gar nicht so wenige sein, da bin ich sicher.
SN: Wie sollen die Betriebe jetzt überleben?
Die Generallinie ist: Wir müssen über diesen Winter kommen. Dass die Tourismusbetriebe im gesamten Umfeld Verluste machen, ist klar. Aber der Finanzminister hat noch einmal nachgelegt und ein cleveres System mit einem Umsatzersatz vorgelegt. Der Bund ist extrem bemüht.
SN: Wie wollen Sie die Bürger zum Durchhalten motivieren? Es ist schmerzlich für alle, die sich auf eine Öffnung gefreut haben und dass man aus den eigenen vier Wänden rauskommt. Die Menschen sind erschöpft und sehnen sich nach einem Ende, das ist jedoch jetzt noch nicht. Aber wer hätte im April 2020 gedacht, dass wir im Dezember einen Impfstoff haben werden? Natürlich ist es frustrierend, dass die Leute von einem LockdownEnde zum nächsten vertröstet werden. Das ist mir klar. Aber wir machen das nicht aus Willkür.
Was ist die Alternative? Wir können jetzt aufmachen und haben dann in drei, vier Wochen die Katastrophe. Wenn wir jetzt Zeit gewinnen und in der Impfbeschleunigung vorankommen, haben wir ein Problem gelöst, nämlich die Überlastung der Krankenanstalten. Das ist ja der Grund, warum alles so dramatisch ist. In einer schwierigen Situation kommt es weniger auf die Momentanzustimmung an, sondern auf das, was am Ende herauskommt. Das muss uns leiten. Insofern ist es schmerzlich, was gerade passiert. Aber leider notwendig.