Masken bitte einzeln zum Trocknen aufhängen
Kommenden Montag wird der deutlich sicherere Mund-Nasen-Schutz zur Pflicht. Wie die Ankündigung umgesetzt wird, dass Bedürftige die Maske kostenlos erhalten, ist noch unklar.
Die FFP2-Maske wird Pflicht. Nun gibt es auch eine Diskussion darüber, ob man dieses Einmalprodukt doch mehrfach verwenden kann. Vorläufiges Ergebnis: Wer die Maske nur ein Mal pro Tag für kurze Zeit trägt, kann sie zum Trocknen aufhängen. Sie sollte sieben Tage lang hängen, damit sie möglichst keimfrei ist.
WIEN. Ab 25. Jänner ist in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen verpflichtend eine FFP2Maske zu tragen. Abseits dieser Verschärfung der Lockdown-Regeln ist noch etwas fix: Am Angebot wird es nicht scheitern.
Schließlich wird der deutlich wirksamere Mund-Nasen-Schutz in großer Zahl auch in Österreich produziert. Und längst sind die FFP2Masken nicht mehr nur in Apotheken, sondern auch in Supermarktund Drogerieketten zu kaufen. Das relativ günstig, obwohl die Handelskonzerne überwiegend in Österreich gefertigte Masken einkaufen und nicht auf chinesische Erzeugnisse setzen, wie das die Regierung bei ihren Beschaffungen tut.
Völlig offen ist, wie die Regierung ihre Ansage wahr machen will, dass Bedürftige die FFP2-Masken gratis bekommen werden. Das Beispiel mit den Anfang Dezember versprochenen zehn Gratis-FFP2-Masken für jeden über 65 – 1,7 Millionen Menschen – lässt nichts Gutes ahnen. Nach Angaben des Gesundheitsressorts wird das Projekt kommende Woche fertig abgewickelt sein. Das würde bedeuten, dass zwischen Ankündigung und Umsetzung acht Wochen vergingen.
Bei den Gratis-FFP2-Masken für Bedürftige muss es deutlich schneller gehen, zumal die Tragepflicht ab kommendem Montag gilt. Im Gesundheitsministerium wurden die SN-Fragen, wie man Bedürftigkeit definiere, welcher Nachweis von Betreffenden verlangt werde und wie die Verteilung generell vonstattengehen soll, so beantwortet: „Die Pläne befinden sich gerade in Ausarbeitung. Details dazu werden ab Mitte der Woche kommuniziert.“
Klassischer Maßstab für Bedürftigkeit ist der Ausgleichszulagenrichtsatz (heuer 1000,48 Euro monatlich). Er definiert so etwas wie das Existenzminium und markiert damit die Mindestpension sowie die Mindestsicherung (bzw. Sozialhilfe). Sollen Mindestpensionisten und Sozialhilfebezieher die FFP2Masken gratis bekommen, ginge es um etwa eine halbe Million Menschen. Jedenfalls bezogen vergangenen November nach jüngsten Sozialversicherungsdaten nicht ganz 199.000 Pensionistinnen und Pensionisten eine Ausgleichszulage. Was die Mindestsicherung betrifft, bilden die aktuellsten Daten für ganz Österreich das Jahr 2019 ab. Wie Statistik Austria im September mitteilte, bezogen damals rund 267.700 Menschen (davon 155.700 in Wien) Sozialhilfe; diese Zahlen dürften durch die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie 2020 doch deutlich gestiegen sein.
Der sicherste Tipp, rasch und gratis zu einer FFP2-Maske zu kommen, ist: testen gehen. Alle Bundesländer bieten Gratis-Coronatests samt Ausgabe von Gratismasken an, Wartezeiten gibt es kaum.
In den Supermärkten werden die FFP2-Masken ab nächstem Montag günstiger zu kaufen sein. Die Regierung schreibt den Unternehmen einen Weiterverkauf zum Selbstkostenpreis vor. Wie hoch dieser sein wird, ist noch nicht ganz klar. In der Branche kursiert ein Betrag von einem Euro, den will aber noch niemand bestätigen. Bei beiden Marktführern – Spar und Rewe Group – verweist man auf laufende Gespräche. Lebensmittel- und Drogeriehandel hatten die Masken bisher zu Preisen zwischen 2,99 und 3,99 Euro verkauft. Überwiegend bedienten sich die Handelsketten dabei der Produkte des österreichischen Lieferanten Hygiene Austria und des steirischen Start-ups Aventrium. Ob das so bleibt, wenn jetzt in kurzer Zeit Stückzahlen in zweistelliger Millionenhöhe nötig werden, wird gerade geprüft.