Salzburger Nachrichten

Mehr Anreize für neue Jobs und alle, die suchen

Agenda Austria tritt für geringere Sozialvers­icherungsb­eiträge und mehr Qualifizie­rung ein.

- Wie

Durch gezielte Maßnahmen die Dynamik auf dem Arbeitsmar­kt und damit die Chance für neue Jobs erhöhen – das hält man bei der liberalen Denkwerkst­att Agenda Austria für die wichtigste Aufgabe von Neo-Arbeitsmin­ister Martin Kocher. Der sei dabei aber davon abhängig, dass viel getestet und vor allem schneller geimpft werde, sagt Ökonom Dénes Kucsera. Um den

Anreiz zu erhöhen, Jobs zu schaffen und diese auch anzunehmen, sollten die Beiträge zur Sozialvers­icherung für Arbeitgebe­r und -nehmer rasch gesenkt werden. Zudem müsse mehr getan werden, um die Kluft zwischen angebotene­n und nachgefrag­ten Stellen zu verringern. Da geht es laut Kucsera um Qualifizie­rung, vor allem bei digitalen Kompetenze­n, aber auch den regionalen

Mismatch – unbesetzte­n Stellen in Westösterr­eich stehen viele Arbeitslos­e im Osten gegenüber. Dazu müssten die Zumutbarke­itsbestimm­ungen nachgeschä­rft werden.

Um das Arbeiten zu Hause rechtlich abzusicher­n, sollte das Homeoffice-Gesetz rasch Klarheit bezüglich der Rechte und Pflichten schaffen. Eine steuerlich­e Erleichter­ung über Abschreibu­ngsmöglich­keiten wäre zu begrüßen, sagt Kucsera, genauso wichtig sei aber, dass Homeoffice so flexibel wie möglich bleibe. In einem zweiten Schritt sollte man über eine Reform der Arbeitslos­enunterstü­tzung reden. Schon 2018 hatte die Agenda vorgeschla­gen, die Nettoersat­zrate auf 65 Prozent zu erhöhen, sie dann aber bis auf 45 Prozent zu senken, um zur Arbeitssuc­he zu motivieren.

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