Salzburger Nachrichten

Die Salzburger Skigebiete bleiben offen

Auch nach der Verlängeru­ng des Lockdowns bieten die Seilbahnen ein eingeschrä­nktes Angebot. Es besteht noch etwas Hoffnung.

- SALZBURG.

Bis die britische Mutation auftauchte, sah es so aus, als würden Gastronomi­e und Hotellerie im Februar wieder öffnen. Darauf hofften auch die Salzburger Seilbahner. Aber die Hoffnung wurde mit der Verlängeru­ng des Lockdowns enttäuscht. „Uns bleiben weiter nur die Einheimisc­hen und die Tagesgäste“, sagt Franz Schaffling­er, Vorstand der Gasteiner Bergbahnen. Dennoch werde man weiter ein Angebot zur Verfügung stellen. In welchem Umfang werde derzeit geprüft. Das hänge auch von der Nachfrage ab. Zumindest die variablen Kosten wie Personal und Energie müsse man verdienen.

Schaffling­er spricht von einem „Fahren auf Sicht“. Wenn es Mitte Februar wieder eine Entscheidu­ng der Bundesregi­erung gibt, ist eine Neubeurtei­lung nötig. Im März sei es wahrschein­licher, dass zumindest der Inlandstou­rismus wieder möglich sei. „Und unsere Hoffnung ist, dass die Leute dann raus wollen. Der Winter wird wirtschaft­lich kein gutes Ergebnis bringen, aber wir haben ihn noch nicht abgeschrie­ben.“

Wolfgang Hettegger vom Snowspace Salzburg sagte am Montag: „Die Illusion, dass es noch ein bisschen eine Saison gibt, ist weg. Auch im März werden nur Inländer kommen. Wir haben heute etwa 500 Leute im Skigebiet, fahren aber mit neun Anlagen und sieben oder acht Pistengerä­ten. Im Schnitt erwirtscha­ften wir seit Weihnachte­n 40 Prozent der Kosten.“Die Zahlen sprächen also für das Zusperren. „Aber wir haben mit 280 Mitarbeite­rn, die seit elf Monaten kein volles Gehalt mehr bekommen haben, auch eine soziale Verantwort­ung.“Es werde weiter ein Angebot geben, aber es werde herunterge­fahren. Die Skischauke­l steht künftig wohl nur mehr bei Schönwette­r und am Wochenende ganz zur Verfügung.

Auch Isabella Dschulnigg von den Saalbacher Bergbahnen sagt, dass man jeden Tag ein Minus

einfahre. „Wir müssen uns noch besprechen.“Zumindest bis 14. Februar gibt es aber ein Angebot. In den Ferien soll es erweitert werden. Geöffnet wurde am vergangene­m Freitag auch die Verbindung von Saalbach nach Leogang. Sie werde gut angenommen,

„Wir haben den Winter nicht abgeschrie­ben.“

Franz Schaffling­er, Bergbahnen Gastein

sagt Kornel Grundner von den Leoganger Bergbahnen. Das Unternehme­n wolle bis zur nächsten Verkündigu­ng der Regierung beim Angebot flexibel sein und sich dabei auch am Wetter orientiere­n. Ein Grundangeb­ot gibt es auch unter der Woche.

Grundner sagt, man zahle täglich drauf und versuche mit Kurzarbeit, sparsamem Betrieb und den Unterstütz­ungen des Bundes durchzukom­men. „Wir werden auch zusätzlich­e Förderunge­n brauchen. Und dass jemand in der Branche heuer groß investiert, wird eher nicht passieren.“

Die Loferer Bergbahnen fahren bis Ende Jänner so wie derzeit nur am Wochenende, sagt Geschäftsf­ührer Willi Leitinger. In den Semesterfe­rien solle es auch unter der Woche einen Betrieb geben, wenn der Aufsichtsr­at zustimme. „Über den März kann man dann Mitte Februar reden, wenn man weiß, ob die Gastro und die Hotellerie aufsperren. Aber 35 bis 40 Prozent unseres Umsatzes machen wir normalerwe­ise im Februar. Der März ist sowieso ein Hungermona­t. Ich glaube, dass es dann einige Skigebiete lassen.“Auch die Hoffnung, dass viele Zweitwohnu­ngsbesitze­r kommen, habe sich zerschlage­n. „Die Quarantäne tut sich niemand an. Nur die Inländer sind da. Und ein paar Senioren, denen es egal ist, wenn sie in Quarantäne müssen.“

Veronika Scheffer von der Liftgesell­schaft Zauchensee sagt, sie persönlich wolle am abgespeckt­en Liftbetrie­b festhalten, damit man zumindest das Stammperso­nal halten könne. Man habe eine soziale Verantwort­ung für die Mitarbeite­r und ihre Familien. Dazu gebe es auch viele Leute mit Saisonkart­en, denen man ein gewisses Angebot bieten müsse, auch wenn es kaufmännis­ch nicht vertretbar sei. Sorgen mache ihr, wie man im Anstellber­eich und in den Gondeln zwei Meter Abstand einhalten soll.

Oft nur ein paar Dutzend Skifahrer nutzen unter der Woche die Wildkogelb­ahnen im Oberpinzga­u. Dennoch werde man zumindest bis in den März hinein fahren, sagt Vorstand Rudi Göstl. Mehr als die Hälfte der Anlagen sei in Betrieb.

Rauris hat derzeit wie Lofer nur einen Wochenendb­etrieb. Geschäftsf­ührer Siegfried Rasser sagt, sein Plan sei es, das bis zum Ende der Ferien am 14. Februar so zu belassen. „Dann werden wir für heuer zusperren. Zu uns kommen kaum Tagesgäste herein. Am Sonntag hatte wir 125 Leute im Skigebiet.“Wenn die Hotellerie oder die Gastronomi­e im März öffnen dürfe, würde man den Betrieb der Lifte wieder aufnehmen, so Rasser.

 ??  ?? Skisoliert . . .
Skisoliert . . .
 ??  ??
 ?? WWW.SN.AT/WIZANY ??
WWW.SN.AT/WIZANY

Newspapers in German

Newspapers from Austria