Flughafen benötigt Geld und Tempo beim Impfen
Es ist ruhig am Salzburger Flughafen, und das wird noch eine Zeit lang so bleiben. In einer normalen Wintersaison würden die Spitzensamstage mit 120 Starts und Landungen bevorstehen. Doch coronabedingt ist die Reisetätigkeit auf null gestellt.
2020 war ein Jahr mit herben Rückgängen. In den Monaten April bis Dezember gingen die Passagierzahlen um über 90 Prozent zurück. Der Flughafen wurde auf das Niveau der Jahre 1987 bis 1988 zurückgeworfen. Damals hatte der Airport zwischen 600.000 und 700.000 Passagiere.
Auch heuer wird dem Airport nichts anderes übrigbleiben als ein striktes Sparprogramm. Alle Mitarbeiter, von der Geschäftsführerin angefangen, sind in Kurzarbeit. „Die Wintersaison ist ein Totalverlust“, sagt Flughafensprecher Alexander Klaus. Die Rede ist von einem Umsatzentfall von 230.000 Euro pro Tag. „Wenn wir nur den Spitzentag mit bis zu 125 Starts und Landungen im Februar heranziehen und die gesamten Bereiche nehmen, dann reden wir von einer Million Euro“, sagt Klaus. An solchen Tagen würden 30.000 Passagiere abgefertigt, die Parkplätze seien topausgelastet, die Shops machten Umsatz, die Maschinen würden enteist. Nichts von dem findet heuer statt.
Im Vorjahr hat der Flughafen das Geschäftsjahr noch aus Eigenmitteln bestreiten können, auch weil die ausklingende Wintersaison 2019/20 bis März gut war. Für 2021 wurden die Investitionen bereits um vier Millionen Euro reduziert. Dennoch: Der Flughafen braucht finanzielle Hilfe. Aufgrund der hohen Eigenkapitalquote werde man einen Kredit in Höhe von rund zehn Millionen Euro aufnehmen, sagt Klaus.
„Die Wintersaison ist ein Totalausfall. Wir hoffen auf die Sommersaison.“
Alexander Klaus, Airport Salzburg
Einen Fixkostenzuschuss vom Bund gibt es für den Flughafen nicht, weil dieser zu 100 Prozent Eigentum der öffentlichen Hand ist. Aufsichtsratschef Christian Stöckl will das nicht auf sich beruhen lassen. Schließlich erhielten der Flughafen Wien oder Klagenfurt, an dem die öffentliche Hand mit 99,9 Prozent beteiligt sei, einen Zuschuss.
Beim Salzburger Flughafen blickt man unterdessen in Richtung Sommer. „Wir hoffen und rechnen jetzt ganz einfach damit, dass wir bis Anfang der Sommersaison eine gute Durchimpfungsrate haben und die Leute dann wieder sehr viel Lust haben werden, wieder wegzufliegen“, sagt Sprecher Alexander Klaus.