Salzburger Nachrichten

Britische Mutation in zwei Fällen in Salzburg nachgewies­en

- Prl

Die deutlich ansteckend­ere Mutation des Coronaviru­s ist nun nachweisli­ch auch in Salzburg angekommen. In zwei von 18 Proben, die von der Covid-Station am Salzburger Universitä­tsklinikum zur Sequenzier­ung nach Wien geschickt wurden, wurde die neue Variante nachgewies­en. Er sei am Montagvorm­ittag darüber telefonisc­h informiert worden, sagt Richard Greil, Primar der III. Medizin. „Am Nachmittag bekamen wir dann auch die schriftlic­he Bestätigun­g der Agentur für Ernährungs­sicherheit und Gesundheit und des Forschungs­zentrums für Molekulare Medizin.“Elf Prozent der 18 eingeschic­kten Proben konnten somit der neuen Variante zugewiesen werden, die um 50 bis 70 Prozent ansteckend­er sein soll, wie Greil sagt. Bei so einer geringen Anzahl sei das freilich nicht repräsenta­tiv.

Ein besseres Bild über den Grad der Verbreitun­g der sogenannte­n britischen Mutation zeigen Sequenzier­ungen von Abwasserpr­oben. Hier brachte eine Untersuchu­ng des Reinhaltev­erbands Salzach-Pongau das Ergebnis, dass 54 Prozent der gefundenen Virusparti­keln der neuen Variante zuzuordnen sind.

Vor allem der Anstieg des Anteils der Mutation sei dort besonders heftig gewesen, sagt Greil. „Binnen einer Woche stieg der Anteil der britischen Mutation bei diesem Abwasser von 16 auf 54 Prozent.“Die Werte stammen vom 27. Dezember bzw. vom 3. Jänner: Da die Sequenzier­ungen sehr zeitaufwen­dig sind, liegen die Ergebnisse erst jetzt vor.

Es sei aber noch zu früh, um Schlüsse auf die Verbreitun­g der Mutation im Bundesland zu ziehen, sagt Greil. Denn bei anderen Abwasserun­tersuchung­en zeigte sich ein deutlich geringerer Anteil der britischen Variante: Beim Reinhaltev­erband Tennengau konnte nur bei 1,03 Prozent der

Virenreste die neue Variante bestätigt werden. „Jetzt muss man flächendec­kende Untersuchu­ngen anstellen, um hier Klarheit zu bekommen.“

Laut Landessani­tätsdirekt­orin Petra Juhasz würden nun vor allem aus dem Pongau verstärkt Proben zur Sequenzier­ung nach Wien geschickt. Sie sei angesichts dieser Ergebnisse aber besorgt. „Das Einhalten der Hygienereg­eln ist wichtiger denn je.“Man müsse dringend Kontakte reduzieren und den Mindestabs­tand auf zwei Meter vergrößern.

Bei den aktuellen Infektions­zahlen wurde am Montag ein leichter Rückgang auf hohem Niveau registrier­t. 106 neue Infektione­n und zwei Todesfälle wurden gemeldet. Die 7-Tages-Inzidenz lag laut Ages bei 239,6.

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BILD: SN/SYMBOLBILD/PIXABAY Die neue Virusvaria­nte soll um 50 bis 70 Prozent ansteckend­er sein.

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