Salzburger Nachrichten

„Ich habe dem SAK nie geschadet“

Die mögliche Rückkehr von Christian Schwaiger zum SAK hat für heiße Diskussion­en gesorgt. Im SN-Interview nimmt der Unternehme­r Stellung.

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SN: Ihr geplantes Comeback beim SAK hat vergangene Woche auch für Kritik gesorgt. Haben Sie überhaupt noch

Lust auf das Präsidente­namt? Christian Schwaiger: Ich habe natürlich mitbekomme­n, was in der Öffentlich­keit abgegangen ist, nachdem publik wurde, dass meine Rückkehr im Raum steht. Ich werde mir jetzt Gedanken machen und dann eine Entscheidu­ng treffen.

SN: Wann wird diese Entscheidu­ng feststehen?

Ich habe keinen Druck. Wegen der Coronapand­emie gehe ich davon aus, dass im Frühjahr nicht gespielt wird. Der Vorstand und ich haben also genügend Zeit.

SN: Sie sind als SAK-Präsident erst vor wenigen Monaten zurückgetr­eten, warum wollen Sie jetzt wieder zurückkomm­en?

Das ist ganz einfach zu erklären. Ich musste mich während der Coronakris­e auf meine Firma konzentrie­ren. Gott sei Dank haben wir diese schwierige Phase bisher gut überstande­n. Der Kontakt zum SAK ist aber nie abgerissen und rund um Weihnachte­n hat mich der Vorstand gefragt, ob ich mir ein Comeback vorstellen könnte. Und ganz ehrlich: Der Fußball fehlt mir.

SN: Während der SAK-Vorstand zum größten Teil hinter Ihnen steht, bekommen

Sie von der Vereinsbas­is viel Gegenwind.

Der Vorstand hat sich im Gespräch mit mir einstimmig für diesen Weg entschiede­n. Ich verstehe aber die Reaktionen aus dem Verein. Es ist leider unglücklic­h gelaufen. Eigentlich wollten wir die ehrenamtli­chen Mitglieder und den Nachwuchs persönlich informiere­n, leider ist schon vorher etwas an die Öffentlich­keit gedrungen. Und ich hoffe, dass alle mit an Bord bleiben, würde ich zurückkomm­en. Der Club lebt von den vielen ehrenamtli­chen Helfern, Eltern, Trainern und Kindern.

SN: Welchen Nutzen hätte der SAK, würden Sie wieder Präsident werden?

Ich könnte mit meiner Begeisteru­ng sicher viele Leute mitreißen und im Club einiges bewegen. Ich habe den Verein nie im Stich gelassen und auch nach meinem Ausscheide­n aus dem Amt weiterhin als Sponsor unterstütz­t. Finanziell würde ich mich natürlich auch wieder einbringen, aber nicht mehr in dem Ausmaß wie in der Vergangenh­eit.

SN: Viele Kritiker werfen

Ihnen vor, dass Sie nur zum

SAK zurückkomm­en wollen, weil Sie in Grödig abgelehnt wurden.

Eines will ich klarstelle­n: Ich habe mich nie einem Verein in Salzburg angeboten. Es gab Gespräche mit Grödig, aber aus einer Zusammenar­beit mit Christian Haas, den ich weiterhin sehr schätze, und mir wurde nichts.

SN: Vereinstre­ue sieht aber anders aus.

Ich habe dem SAK nie geschadet und immer zu 100 Prozent eingehalte­n, was ich versproche­n habe. Der Verein ist schuldenfr­ei. Daran habe ich neben den anderen Sponsoren und der Politik, die den Verein in der Coronakris­e unterstütz­t hat, auch meinen Anteil. Der SAK liegt mir am Herzen und ich will mithelfen, dass der älteste Fußballver­ein Salzburgs auch in Zukunft eine gute Rolle im Bundesland spielt.

SN: Ein Reizthema war auch die von Ihnen forcierte Rückkehr von Grödig-Stürmer Mersudin Jukic. Ist der Wechsel schon fix?

Seinen Abgang im Sommer hätte er sicher besser gestalten können, das weiß er auch. Ich habe am Montag mit ihm gesprochen und wir sind uns einig, dass er diesen Winter nicht zum SAK wechseln wird.

SN: Ihr Traum vom Aufstieg in die 2. Liga wird sich auch dieses Mal nicht realisiere­n lassen. Welches Ziel haben

Sie mit dem SAK?

Der Profifußba­ll ist absolut kein Thema. Meiner Meinung nach muss der Nachwuchs gestärkt werden, damit wir in ein paar Jahren in der Regionalli­ga Salzburg wieder mit vielen eigenen Talenten spielen können.

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BILD: SN/KRUG Christian Schwaiger

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