Salzburger Nachrichten

Nadler-Überfall: Gutachten belastet einen der Verdächtig­en

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Wegen des Überfalls durch drei Täter auf die Villa der Juwelierfa­milie Nadler am 15. August 2019 am Heuberg bei Koppl sitzen bekanntlic­h zwei Männer aus Tschechien inzwischen in Salzburg in U-Haft. Ein 43-jähriger Tscheche wurde Ende 2019 in Prag gefasst und im Frühjahr 2020 nach Salzburg ausgeliefe­rt. Ermittler waren ihm über einen Treffer in der DNA-Datenbank auf die Spur gekommen. Im Dezember 2020 wurde ein weiterer dringend tatverdäch­tiger Tscheche (39) auch in Prag verhaftet: Auch er war auf Basis eines DNA-Spurenabgl­eichs mit hoher Wahrschein­lichkeit

beim Überfall dabei. Der 39-Jährige wurde Anfang Jänner ausgeliefe­rt und sitzt in der Justizanst­alt in Puch-Urstein.

Der vor 14 Monaten gefasste 43-jährige Beschuldig­te wurde von der Staatsanwa­ltschaft bereits wegen schweren Raubs, erpresseri­scher Entführung und Brandstift­ung angeklagt. Kürzlich langte nun ein anthropolo­gisches Gutachten ein, dessen Ergebnis den 43-Jährigen zusätzlich belastet. Hintergrun­d: Überwachun­gskameras vom Außenberei­ch des einen Kilometer von der Nadler-Villa entfernten Gasthofs Dax Lueg hatten drei verdächtig­e Männer aufgezeich­net, die fünf Tage vor dem Überfall den Heuberg auf Mountainbi­kes ausgekunds­chaftet haben sollen.

Der anthropolo­gische Gutachter hatte zu prüfen, ob es sich bei einem der Männer auf den Überwachun­gsvideos/-bildern um den 43-Jährigen handelt oder dieser als Person auf den Videos/Bildern ausgeschlo­ssen werden kann. Ergebnis des Gutachtens: Die polizeilic­hen Bilder des Beschuldig­ten weisen mit der Person auf den Überwachun­gsvideos „eine sehr große Ähnlichkei­t“auf, es seien „keine zwingenden Ausschluss­merkmale feststellb­ar. Zwölf von 13 morphologi­schen Grobmerkma­len lassen sich gut zur Deckung bringen“, so der Experte.

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