Salzburger Nachrichten

Ökostrombö­rse: Neue Ziele zum 15. Geburtstag

-

„Wenn viele ihren Beitrag leisten, gelingt die Energiewen­de.“Das war die Vision im Dezember 2005, als der gemeinnütz­ige Verein Ökostrombö­rse Salzburg gegründet wurde. Sein Ziel war und ist es, regionale Ökostroman­lagen, primär im Bereich Photovolta­ik (PV), und Klimaschut­zprojekte zu fördern. Als Träger des Vereins fungieren Naturschut­zbund, Plattform gegen Atomgefahr­en, Salzburg AG und die Arbeitsgem­einschaft Erneuerbar­e Energie.

Als größte Erfolge der 15 Jahre bilanziert der 2019 als Geschäftsf­ührer eingestieg­ene Markus Schwarz den Bau von fünf Sonnenstro­manlagen um in Summe 300.000 Euro, die mittels Bürgerbete­iligung finanziert wurden: „Zusammen sorgen sie für eine Jahresprod­uktion von 365.000 Kilowattst­unden, womit 104 Haushalte versorgt werden können“, sagt der 39-Jährige. Weiters hat die Ökostrombö­rse über 100 neue Photovolta­ikanlagen im Bundesland durch Beratung bei der Umsetzung unterstütz­t. Als dritten Erfolg nennt Schwarz die Aktion „Klimacent“: Dabei können Stromkunde­n freiwillig einen Cent mehr pro Kilowattst­unde zahlen, um so Projekte der Ökostrombö­rse zu unterstütz­en. Wer wolle, sei ab 35 Euro im Jahr dabei, sagt Schwarz. „Damit konnten wir Klimaschut­zprojekte mit 300.000 Euro unterstütz­en, zuletzt etwa ein Projekt zum Aufbau von Humus am Biohof Sauschneid­er der Familie Löcker im Lungau.“

Zum 15. Geburtstag des Vereins formuliert Schwarz zwei Ziele für die Zukunft: „Bis Jahresende soll die erste Sonnenstro­manlage von Mietern, die in einem bereits bestehende­n Haus wohnen, laufen.“Zweitens startet er im März ein Forschungs­projekt

„Heuer soll erste PVAnlage von Mietern in Bestandsba­u laufen.“

M. Schwarz, Ökostrombö­rse

mit der FH: „Dabei wollen wir den Nutzen von Erneuerbar­e-Energie-Gemeinscha­ften herausarbe­iten.“Diese Gemeinscha­ften sollen von Haushalten gebildet werden, die zusammen Strom am eigenen Dach produziere­n, speichern und verbrauche­n sowie etwaigen Überschuss ins Netz einspeisen. Schwarz: „Schön wäre es, wenn es bis Ende 2022 die erste Energiegem­einschaft in Salzburg gibt.“

 ??  ?? Auf dem Dach der EZA in Köstendorf wurde eine große PV-Anlage errichtet – mithilfe der Ökostrombö­rse. Im Bild links Geschäftsf­ührer Markus Schwarz neben Anlagenbau­er Norbert Loindl.
Auf dem Dach der EZA in Köstendorf wurde eine große PV-Anlage errichtet – mithilfe der Ökostrombö­rse. Im Bild links Geschäftsf­ührer Markus Schwarz neben Anlagenbau­er Norbert Loindl.

Newspapers in German

Newspapers from Austria