Kindergarten im Notbetrieb, 56 Kinder müssen in Quarantäne
Die Leiterin des Kindergartens in Siezenheim hat am Mittwochabend alle Hände voll zu tun gehabt, die Eltern von 56 Kindern darüber zu informieren, dass der Kindergarten am Folgetag geschlossen bleibt. Auslöser dafür war, dass eine Hilfskraft, die mit allen Betreuungsgruppen in Kontakt gestanden war, einen positiven Coronatest abgeliefert hatte. Soziale Kontakte sollten in der Zwischenzeit auf ein Minimum reduziert werden. Am Donnerstag teilte die Leiterin den Eltern mit: „Nach Absprache mit der Behörde werden die betroffenen Kinder wahrscheinlich für zehn Tage in Heimquarantäne geschickt.“
Davon seien immerhin 56 Kinder und deren Eltern betroffen, sagte Bürgermeister Joachim Maislinger (ÖVP). Zudem seien drei Pädagoginnen ebenfalls vorsorglich in Quarantäne geschickt worden. „Am Freitag und nächste Woche gibt es einen Notbetrieb für die verbliebenen Kinder.“
Maislinger lobte das Engagement der Kindergartenleiterin, die bis 21 Uhr im Büro gewesen sei, um alle Eltern der rund 100 Kinder zu informieren. Das habe geklappt – am Donnerstag sei niemand aufgetaucht.
Der Kindergarten in Siezenheim sei seit dem Ausbruch der Pandemie nicht das erste Mal betroffen, sagt Maislinger. „Es waren schon einmal zwei Pädagoginnen positiv.“Dem Vernehmen nach können diese dafür nun den Notbetrieb bewältigen. Auch im Kindergarten im Ortsteil Grünau seien ihm Fälle bekannt, sagt der Bürgermeister.
Das Land meldete am Donnerstag insgesamt 185 Neuinfektionen mit dem Virus. Die Zahl der aktiv Infizierten stieg um 58 auf 1699 Personen. Die meisten davon halten sich in der Stadt Salzburg auf. Dort befinden sich laut der Gesundheitsbehörde 489 Personen, bei denen das Virus derzeit nachweisbar ist. 392 sind es im Flachgau, 269 im Tennengau, 234 im Pongau, 184 im Pinzgau sowie 131 im Lungau. 129 Patientinnen und Patienten werden Stand Donnerstagnachmittag wegen den Folgen einer Coronaviruserkrankung im Spital behandelt. 19 davon müssen intensivmedizinisch versorgt werden.
Das Land hat nach einem Abgleich mit den Daten des Epidemiologischen Meldesystems (EMS) des Bundes eine Neuerung bei der Zählweise der Coronafälle bekannt gegeben. Es sei „eine neue Schnittstelle programmiert“worden, die es ermögliche, auch die Zahl jener positiven Antigen-Schnelltests automatisch zu berücksichtigen, bei denen die Probanden bereits Krankheitssymptome zeigten. Mit der Folge, dass das Land die Siebentagesinzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Lauf des Tages von zunächst 188 auf 212 korrigierte.
Damit liegt dieser Wert nun näher an jenem, den die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ermittelt – dieser wurde am Donnerstag mit 219 angegeben. Wie berichtet, lagen die Inzidenzwerte der AGES und der Salzburger Landesstatistik mitunter 30 Zähler auseinander. Mit der Umstellung soll die Abweichung dauerhaft geringer ausfallen. „Durch diesen Abgleich konnte das jetzt repariert werden“, sagt Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik.
„Der Kindergarten ist am Donnerstag kurzfristig gesperrt worden.“