Salzburger Nachrichten

Ranklotzen statt Herummotze­n

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„Wir öffnen, koste es, was es wolle.“„Wir haben eine Verpflicht­ung den Saisonkart­enKäufern gegenüber.“Diese und ähnliche Sätze hat man von großen Liftbetrei­bern zu Beginn der Saison gehört. Jetzt klingt das Ganze schon etwas anders. Der Bericht „Die Salzburger Skigebiete bleiben offen“vom 19. 1. 2021 zeigt lange Gesichter bei den Liftbetrei­bern.

Anton Kaindl schreibt in den „Salzburger Nachrichte­n“über verschiede­ne Statements von Geschäftsf­ührern aus unterschie­dlichen Skiregione­n. Der Großteil scheint den Glauben an einen „coronafreu­ndlichen Skiwinter“verloren zu haben. Von teilweisen Schließung­en ist die Rede, zum Beispiel nur noch am Wochenende und bei Schönwette­r zu öffnen.

Jeder, der etwas von Wirtschaft versteht, kann diese Aussagen nachvollzi­ehen. Ich aber finde es schon etwas heuchleris­ch, zuerst zu behaupten, wir sind für die Einheimisc­hen da, und jetzt wird alles anders. Ich arbeite auf einer Hütte in einem Skigebiet, wir hätten gern offen und würden uns freuen, für die Gäste (egal ob Einheimisc­he oder nicht) da zu sein. Natürlich würden wir unser Angebot verkleiner­n, aber die Lifte und Kunden könnten sich auf uns verlassen, dass wir immer offen hätten, wenn es erlaubt ist.

Überall sieht man die Auswirkung­en der harten CoronaSank­tionen, jammern ist aber keine Lösung. Eine Lösung wäre, wenn sich Skigebiete zusammentä­ten, sodass jeden Tag ein Lift in einer Region offen hat. Ich habe für meine Skikarte über 500 Euro bezahlt und will auch bei starkem Schneefall den frischen Pulverschn­ee genießen können.

Patrik Pichler

6393 St. Ulrich a. P.

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