Salzburger Nachrichten

Drei, die die Richtung vorgeben

Die Leonidas-Trophäen für die besten Trainer und Trainerinn­en des Landes. Drei außergewöh­nliche Persönlich­keiten für die besonderen Ereignisse.

- RICHARD OBERNDORFE­R

s waren sichtbar Momente der Rührung, die

ergriffen. Das war vor einem Jahr, als der Cheftraine­r von Fußballmei­ster Red Bull Salzburg den Goldenen Leonidas als bester Trainer des Jahres überreicht bekam. Ein Jahr später mag sich der US-Amerikaner zwar an diese erste Leonidas-Ehrung erinnern – ein positives Déjà-vu ist ihm sicher: Der 47-Jährige aus Wisconsin hat sich durch seine nationalen und internatio­nalen Erfolge im Leonidas-Zeitraum seit März 2020 erneut den Goldenen Leonidas verdient. Gleich geblieben sind die Rahmenbedi­ngungen: Es wird keine Auszeichnu­ng im großen Rahmen bei einer Gala geben und Marsch, der in Salzburg in der vergangene­n Saison Meistertel­ler und Cup-Trophäe holte, darf sich wieder so seine Gedanken machen, wo denn der begehrte Goldene Löwe stehen wird. „Er bekommt natürlich einen Ehrenplatz. Dieser Preis macht mich stolz und ich

Marsch

Jesse

nehme ihn stellvertr­etend für meine Jungs entgegen“, meinte Marsch vor einem Jahr bei der Entgegenna­hme des Preises der „Salzburger Nachrichte­n“. Interessan­te Randbemerk­ung: Der sympathisc­he Erfolgstra­iner war übrigens auch in diesem Jahr der König der Stimmabgab­en – auch das ist gleich geblieben.

Einen bitteren Beigeschma­ck gibt es dann doch rund um einen Leonidas: Nicht zum ersten Mal würde ein hoch dekorierte­r Coach nach dem Titel als „bester Trainer“Salzburg verlassen. Das war bei Marco Rose (2018 und 2019) so nach seinem zweiten Löwen, das war bei Adi Hütter so nach seinem ersten Löwen (2015). Alle diese genannten Trainer vereint aber eines: Sie haben mit Red Bull Salzburg ein Sprungbret­t für eine große internatio­nale Karriere gelegt. Und so ist es kein Wunder, wenn der in Salzburg hoch dekorierte Jesse Marsch schon als Kandidat für weitere Trainersta­tionen genannt wird. Die Leonidas-Gemeinde würde seinen Weggang bedauern. Aber wenn die Fußballwel­t ruft – was soll man machen?

Bei der alpinen WM in Cortina schüttelte­n dieses Jahr viele fast ungläubig den Kopf: Die Athleten des Deutschen Skiverband­s zeigten auf, neun Athleten und drei Athletinne­n von unserem Lieblingsn­achbarn waren angetreten. Am Ende gab es vier Medaillen – drei Mal Silber, ein Mal Bronze. Und ein Salzburger Trainer steckt als Mastermind bei den Herren hinter diesen Erfolgen:

aus Saalfelden hat aus dem im Vergleich zum ÖSV kleinen Team eine Erfolgstru­ppe geformt und bekommt dafür den Silbernen Leonidas als Zweiter in der Wertung „Trainer des Jahres“. Im April 2019 hatte der heute 53-jährige Pinzgauer die DSV-Herren übernommen. Unter seinen Fittichen wurden viele Athleten Weltklasse – darunter Kitz-Sieger Thomas Dreßen, der bei der WM in Cortina verletzung­sbedingt gar nicht an den Start gehen konnte. Zuvor schon hatte Schwaiger die DSV-Technikman­nschaft der Damen mit Viktoria Rebensburg oder Maria Höfl-Riesch von Erfolg zu Erfolg geführt. Viele Leonidas-Fans haben zudem für den erfolgreic­hen Skitrainer

Christian Schwaiger

abgestimmt. Ein Silberner Leonidas ist ihm daher sicher.

Leonidas-Ehrungen ist die Biathlon-Trainerin schon gewohnt. Wie Schwaiger aus Saalfelden kommend, hat sie mehrmals bewiesen, dass sie eine der Besten der Branche ist. Vor vier Jahren bekam die als Tüftlerin bekannte Flunger schon einmal den Bronzenen Löwen – der nächste wird demnächst persönlich übergeben. Flunger hat auch in diesem Jahr die Schweizer Nationalma­nnschaft der Biathletin­nen an die Weltspitze geführt – nicht nur die Schweizer Medien feiern die Pinzgaueri­n, auch die SN lassen Sandra Flunger hochleben. Was die Insider nicht vergessen haben: Flunger war es, die den Grundstein für viele heimische Erfolgsmel­dungen im Biathlonsp­ort gelegt hat. Ihren Saalfeldne­r Landsmann Simon Eder begleitete sie, aber auch für Massenstar­t-Weltmeiste­rin Lisa Hauser aus Tirol legte sie über viele Jahre den Grundstein ihres Erfolgs. Deshalb gab es 2021 auf mehreren Ebenen so viel zu bejubeln – unterstütz­t von vielen Stimmen der Leonidas-Familie.

Sandra Flunger

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BILD: SN/GEPA Red-Bull-Salzburg-Trainer Jesse Marsch darf sich in der Kategorie „bester Trainer“schon über den zweiten Goldenen Löwen freuen.

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