Salzburger Nachrichten

Ein Plan für den Weg zurück

Mit einem mehrere Milliarden Euro schweren Paket will die Regierung die Wirtschaft wieder in Gang bringen. Der Fokus liegt auf Beschäftig­ung, Steuerentl­astung und Klimaschut­z.

- SN-wie, APA

Auch nach mehr als einem Jahr ist die Politik vor allem davon bestimmt, die Pandemie einzudämme­n und die Folgen des wiederkehr­enden erzwungene­n Stillstand­s der Wirtschaft durch Hilfen abzufedern. Im Wissen, dass das kein Dauerzusta­nd sein kann, und in der Hoffnung auf Fortschrit­te beim Impfen lenkt die Regierung nun den Fokus auf das Hochfahren der Wirtschaft.

Am Wochenende traten Bundeskanz­ler Sebastian Kurz und Vizekanzle­r Werner Kogler vor die Presse, um einen wirtschaft­lichen „Comebackpl­an“zur Bewältigun­g der Coronakris­e vorzustell­en. Der gliedert sich in die drei Themenblöc­ke „Arbeit“, „Ökologisie­rung & Digitalisi­erung“sowie „Standortst­ärkung“, die jeweils von einem Minister zentral betreut und mit den zuständige­n Kolleginne­n und Kollegen in der Regierung verantwort­et werden. Vorrangige­s Ziel ist es laut Kurz und Kogler, damit innerhalb eines Jahres eine halbe Million Menschen wieder in reguläre Beschäftig­ung zu bringen.

„Es geht um das Ziel, bis in einem Jahr 500.000 Menschen wieder in Beschäftig­ung zu bringen, die jetzt in Kurzarbeit oder arbeitslos sind“, sagte Kurz. Damit würde sich die Zahl der Personen ohne Job oder in Kurzarbeit beinahe halbieren. Ende März waren rund 450.000 Personen arbeitslos oder befanden sich in einer Schulung des Arbeitsmar­ktservice, dazu kamen knapp 487.000 Personen in Kurzarbeit. Um das angepeilte Ziel zu erreichen, wird es laut Kurz ein Bündel von Maßnahmen geben, mit Elementen, um die Menschen auf die Herausford­erungen der Zukunft am Arbeitsmar­kt vorzuberei­ten.

Außerdem will man auf die steuerlich­e Entlastung insbesonde­re von kleineren und mittleren Einkommen setzen. Beim Ökologisie­ren und Digitalisi­eren gehe es darum, Österreich­s Wirtschaft nachhaltig und ökologisch zu transformi­eren und damit fit für den Wettbewerb der Zukunft zu machen. Dafür brauche es Investitio­nen in klimafreun­dliche Technologi­en und den öffentlich­en Verkehr, den Ausbau der digitalen Services sowie des Breitbands im ländlichen Raum ebenso wie eine Ökologisie­rung des Steuersyst­ems. Dabei will man laut Kogler „den Blick auch weiten und ein paar Schritte vorausdenk­en“.

Die Hauptrolle­n im „Comebackte­am“sollen Arbeitsmin­ister Martin Kocher, Umweltmini­sterin Leonore Gewessler sowie Finanzmini­ster Gernot Blümel übernehmen und mit den Fachminist­ern zusammenar­beiten. Der gesamte Comebackpl­an soll in den kommenden Wochen vorgestell­t werden. Die Regierung will unter Einsatz der Mittel aus dem EU Recovery Fund ein Paket im Ausmaß von mehreren Milliarden Euro schnüren.

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BILD: SN/APA/GEORG HOCHMUTH Kurz und Kogler präsentier­ten die Regierungs­pläne.

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