Zwei Debüts als Glücksfall für Romeo und Julia in Linz
Aus der Not der Coronabeschränkungen macht das Landestheater Linz zurzeit das Bestmögliche: Auf der „Netzbühne“werden im Frühjahr Produktionen im Sprech- und Musiktheater als Stream dem Publikum angeboten. Aus dem Linzer Musiktheater fand nun am Samstag die Online-Premiere der Oper „I Capuleti e i Montecchi“statt. Ursprünglich hätte die Präsenz-Premiere im November 2020 stattfinden sollen.
Bellinis Vertonung des Dramas um Romeo und Julia taucht seit einigen Jahrzehnten wieder vermehrt auf den Opernbühnen auf. In Linz erweisen sich die Sängerinnen der Titelpartien als ausgesprochener Glücksfall. Für beide Damen handelt es sich um Debüts am Landestheater. Die gebürtige Russin Ilona Revolskaja als Giulietta und Anna Alàs i Jové aus Katalonien als Romeo glänzen mit mühelos geführten prächtigen Stimmen. Dazu verfügen beide jungen Damen über höchst überzeugende Darstellungsqualität. Neben den beiden Sängerinnen halten sich respektabel die Linzer Ensemble-Herren: Als Capellio
Dominik Nekel, mit klangvollem Bass, Joshua Whitener als heldischer Tebaldo mit strahlender und müheloser Höhe und der verlässliche Michael Wagner als Lorenzo. Enrico Calesso führt das prächtig musizierende Bruckner Orchester stilsicher.
Um die Inszenierung kümmerte sich Gregor Horres. Der Leiter des Opernstudios in Linz erweist sich in der Personenführung als erfahrener Praktiker. Die Opernproduktion ist via Stream bis 8. Mai verfügbar.