Harry kommt zur Beisetzung
Nach dem Tod von Prinz Philip herrscht im Vereinigten Königreich Trauer. Medien spekulieren, dass es zur Aussöhnung von Prinz Harry mit Bruder William und Vater Charles kommen könnte.
Nach dem Tod von Prinz Philip rechneten britische Medien bereits am Sonntag mit der Ankunft von Prinz Harry aus den USA. Ein Palastsprecher hatte tags zuvor bestätigt, dass der 36-Jährige an der Beerdigung seines Großvaters am kommenden Samstag (17. April) teilnehmen werde. Seine Frau, Herzogin Meghan (39), wird jedoch nicht dabei sein. Der Schwangeren sei von ihrem Arzt von der Reise abgeraten worden, hieß es. Der Mann von Queen Elizabeth II. (94) war am Freitag im Alter von 99 Jahren gestorben.
Harry und Meghan hatten sich vor etwas mehr als einem Jahr aus dem engeren Kreis der Königsfamilie zurückgezogen und ihren Lebensmittelpunkt mit ihrem ein Jahr alten Sohn Archie nach Kalifornien verlegt. Sie erwarten im Sommer die Geburt eines Mädchens.
Ob die Royals die Gelegenheit für eine Aussöhnung nutzen werden, wie britische Medien spekulierten, ist unklar. Prinz Harry hatte sich besonders mit seinem Bruder Prinz William (38) und seinem Vater Prinz Charles (72) überworfen. Im Mittelpunkt des Streits stehen Vorwürfe von Harry und Meghan über mangelnde Rücksichtnahme auf das Paar und sogar rassistische Äußerungen innerhalb der Familie – Meghan hat teilweise afroamerikanische Wurzeln. Für Sprengstoff sorgte vor allem, dass die beiden dies alles bei einem aufsehenerregenden Interview mit der US-Talkshowlegende Oprah Winfrey in der Öffentlichkeit ausgebreitet hatten. Seitdem herrscht Eiszeit.
Ex-Premierminister John Major hofft auf eine Aussöhnung zwischen Harry und William. Die „geteilte Trauer derzeit über den Tod ihres Großvaters ist in meinen Augen die ideale Gelegenheit“, sagte Major der BBC am Sonntag. Die britische Königsfamilie zeigte sich am Wochenende berührt von der großen Anteilnahme. Thronfolger Prinz Charles (72) trat am Samstagabend vor die Kameras und bedankte sich im Namen der Royals. „Mein lieber Papa war ein ganz besonderer Mensch, der, wie ich denke, vor allem überwältigt wäre von der Reaktion
und den bewegenden Dingen, die über ihn gesagt wurden“, so Charles. Die Familie sei dafür „zutiefst dankbar“.
Immer mehr Mitglieder der Königsfamilie trafen unterdessen auf Schloss Windsor zu Kondolenzbesuchen bei der Queen ein. Sichtlich bewegt sprach die Schwiegertochter der Queen, Gräfin Sophie, am Samstag über die Reaktion der Königin auf den Tod ihres Mannes. „Die Queen war beeindruckend“, sagte die 56-Jährige mit Tränen in den Augen zu Reportern, als sie und ihr Mann, Prinz Edward (57),
Schloss Windsor wieder verließen. Edward ist der jüngste Sohn der Queen und Prinz Philips. Erwartet wird, dass er den Titel Herzog von Edinburgh von seinem Vater übertragen bekommt.
Die Trauerfeier für Prinz Philip findet in der St.-Georgs-Kapelle auf Schloss Windsor unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Sie wird aber live im TV übertragen. Wegen der Coronaregeln sind nur 30 Trauergäste erlaubt. Premierminister Boris Johnson sagte seine Teilnahme ab, um Familienmitgliedern den Vortritt zu lassen.