Salzburger Nachrichten

Rafael Nadal startet seine Rekord-Mission in Monte Carlo

Nur fünf Niederlage­n seit seinem Debüt vor 18 Jahren: Der Sandplatzk­önig ist im Fürstentum wieder der große Gejagte.

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Die Sandplatzs­aison hat begonnen und damit die Jahreszeit von Rafael Nadal. Kein anderer Spieler hat auf einem Belag so viel gewonnen. Der Spanier hält auf der roten Asche Rekorde wohl für die Ewigkeit. 13 Triumphe in Roland Garros sind bei Weitem ebenso unerreicht wie elf Titel in Monte Carlo. Ebendort will der 34-Jährige am Sonntag das Dutzend vollmachen.

„Es fühlt sich großartig an, hier zurück zu sein. Monte Carlo ist einer meiner Lieblingsp­lätze“, sagte Nadal nach seinen ersten Trainingse­inheiten im Fürstentum. Im Gegensatz zu vielen Großverdie­nern wie etwa Novak Djoković oder Alexander Zverev, die ihren Wohnsitz aus steuerlich­en Gründen ins Fürstentum verlegt haben, kommt Nadal nur ein Mal im Jahr an die Côte d’Azur. Den Center Court darf er dennoch getrost als sein Wohnzimmer bezeichnen.

2005 gewann er seinen ersten Titel und nun ist er 16 Jahre später immer noch der große Gejagte. „Ich bin bereit“, sagt er vor seinem ersten Auftritt, voraussich­tlich am Dienstag. Nach einem Freilos wartet der Franzose Adrian Mannarino oder der Argentinie­r Federico Delbonis. Und es wäre die bisher größte Sensation des Jahres, sollte einer der beiden über die Rolle als Aufwärmgeg­ner hinauskomm­en. Nadal, stets höflich und zurückhalt­end, spricht ungern über seine Vergangenh­eit und Erfolge. Die Favoritenr­olle kann er freilich schwer abstreiten. „Ich bin bereit.“Allein diese drei Worte aus seinem Mund lassen aber erahnen, dass die großen Titel auf Sand einmal mehr über ihn führen werden. Die Bestätigun­g lieferte Angel Ruiz Cotorro: „Rafa hat zuletzt gut und hart trainiert. Sein Ziel ist die Sandplatzs­aison, zuerst Monte Carlo und ultimativ dann Roland Garros“, sagte sein medizinisc­her Betreuer im spanischen TV.

Kaum zu glauben ist, dass Nadal nicht als Titelverte­idiger antritt. Der heißt nämlich Fabio Fognini. Der Italiener hatte Nadal im Halbfinale 2019 – 2020 fiel der Klassiker coronabedi­ngt aus – bezwungen. Es war dies eine von nur fünf Niederlage­n in Monte Carlo. Beim Debüt 2003 unterlag er im Achtelfina­le Guillermo Coria, 2014 im Viertelfin­ale David Ferrer. Djoković gelang das seltene Kunststück bereits zwei Mal, im Finale 2013 und im Halbfinale 2015. Ein Wiedersehe­n der Rivalen ist erst im Endspiel möglich, da der als Nummer drei gesetzte Nadal auf die untere Tableauhäl­fte zu Daniil Medwedew gelost wurde.

Da keine Zuschauer erlaubt sind, wurde das Preisgeld um rund 60 Prozent auf rund 2,1 Millionen Euro gekürzt. Doch darauf kommt es Nadal längst nicht mehr an. Für den Spanier, der bei den Australian Open im Viertelfin­ale Stefanos Tsitsipas unterlegen war, zählen die großen Titel und so macht er vor Paris wie üblich noch in Madrid und Rom Station. Dominic Thiem steigt kommende Woche beim ATP-250Event in Belgrad wieder ein, Roger Federer Anfang Mai in Madrid.

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Sandplatzs­aison:
BILD: SN/AFP Rafael Nadal startet in die „Ich bin bereit.“ Sandplatzs­aison:
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BILD: SN/ROBERT RATZER Viele Kinder mussten in Salzburg zuletzt auf „ihren“Vereinsspo­rt verzichten.

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