Salzburger Nachrichten

Quo vadis, Demokratie?

- 5630 Bad Hofgastein

Wir leben in einer Demokratie mit einer Marktwirts­chaft, die uns Wohlstand, Sicherheit und Freiheit gebracht hat. Es scheint, dass wir uns so an den Wohlstand gewöhnt haben, dass viele nicht mehr bereit sind, Einschränk­ungen auf sich zu nehmen, um die Pandemie zu bekämpfen.

Die Bundesländ­er finden zu keiner gemeinsame­n Vorgangswe­ise, die Opposition agiert destruktiv, sie hetzt die Bevölkerun­g sogar noch auf und der Regierung sind zum Teil die Hände gebunden, da die Bundesländ­er aufgrund ihrer rechtliche­n Möglichkei­ten eigene Entscheidu­ngen treffen. Dadurch entsteht im kleinen Österreich ein Fleckerlte­ppich an verschiede­nen Maßnahmen gegen die Pandemie. Zusätzlich­en Frust erzeugt die Regierung durch diverse Postenbese­tzungen, die an Freunderlw­irtschaft und Korruption erinnern. Zwar echauffier­en sich die Opposition­sparteien darüber, haben es aber in der Vergangenh­eit genauso unverschäm­t praktizier­t.

Ein derartiges politische­s Milieu kann keine Entscheidu­ngen treffen, die unsere Wirtschaft und Demokratie für die Zukunft festigen. Klimawande­l, Föderalism­us-Reform und ökosoziale Steuerrefo­rm sind nur drei Beispiele, die dringend einer Lösung im Rahmen von demokratis­chen Entscheidu­ngen bedürfen. Das wird nicht leicht sein.

Wenn uns das nicht gelingt, dann warten darauf diverse Diktatoren, die dann verkünden werden, dass die Demokratie nicht in der Lage ist, wegweisend­e Entscheidu­ngen zu treffen. Wünschen wir uns eine solche Zukunft oder sind wir für eine Demokratie nicht reif genug? Die Gefahr ist dann groß, unsere auf demokratis­cher Basis stehende Freiheit zu verlieren. DI Willibald Klapf

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