Austria verliert in drei Jahren Tribüne und Kunstrasenplatz
Im Sommer 2024 muss die Anlage in Maxglan wieder verkleinert werden. Austria-Vorstand sucht dringend nach Lösungen – neues Stadion wohl nicht machbar.
Dass die Verlängerungen der Bau- und Betriebsstättenbewilligungen für das Stadion in Maxglan zu einem größeren Problem werden könnten, ist dem Austria-Präsidenten Claus Salzmann bereits seit Längerem bewusst. Seit vergangener Woche haben die Violetten Gewissheit: Die am 30. Juni auslaufenden Verträge werden zwar höchstwahrscheinlich um drei Jahre verlängert, im Sommer 2024 müssen im Stadion Maxglan aber die Bagger auffahren. Weil das Getränkeunternehmen Stiegl in unmittelbarer Nähe zur Anlage Wohnungen errichten wird, müssen 2024 der Kunstrasenplatz und die Fantribüne abgerissen werden.
„Ich bin der Politik und Stiegl sehr dankbar, dass sie die Verträge aller Voraussicht nach bis 2024 verlängern. Nach diesen drei Jahren gibt es aber keine Chance für eine weitere Verlängerung“, bestätigt Salzmann, der sich der Tragweite freilich bewusst ist. „Ab Sommer 2024 haben wir nur noch ein Stadion für maximal 600 Zuschauer und unser Nachwuchs hat keine Trainingsmöglichkeit mehr.“
Die Köpfe beim Austria-Vorstand rauchen schon seit einigen Wochen, am Freitag soll bei einer Vorstandssitzung geklärt werden, wo sich die Violetten in Zukunft sehen. Der Wunsch nach einem eigenen Stadion wird sich wohl nicht realisieren lassen. Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner hat auf SN-Nachfrage bereits abgewinkt: „Ich wüsste nicht, wo. Bevor man an ein neues Stadion denkt, sollte der Club schauen, wie man die bestehenden Stadien nutzen kann und ob man da auf eine gemeinsame Nutzung oder eine Kooperation kommt.“
Somit bleiben nur noch zwei
Optionen. Die Austria mietet sich für die Meisterschaftsspiele ab 2024 beim Ligakonkurrenten Grödig (Kosten rund 10.000 Euro pro Spiel) ein, trainiert mit der Kampfmannschaft weiterhin in Rif und nutzt mit dem Nachwuchs das Hauptspielfeld in Maxglan. Oder man trägt seine Heimspiele weiterhin auf der verkleinerten Anlage in Maxglan aus und sucht für die Nachwuchsabteilung (derzeit rund 170 Kinder) Trainingsmöglichkeiten bei anderen Stadtclubs. „Es gibt mehrere Varianten. Die beste wäre natürlich ein eigenes Stadion“, erklärt Salzmann, der bereits seit Monaten mit Investoren verhandelt, die 85 Prozent der Kosten für einen Stadionneubau übernehmen würden. Die öffentliche Hand müsste „nur“die restlichen 15 Prozent übernehmen und den Grund zur Verfügung stellen. Obwohl die Austria den Großteil der Kosten selbst stemmen würde, wird dieser Wunsch wohl nicht zu realisieren sein.
Positive Nachrichten gibt es am Transfermarkt: Manuel Kalman wechselt im Sommer vom Stadtrivalen SAK nach Maxglan.